Praxen blieben kalt und dunkel

Arztpraxen in Schleswig-Holstein senden Weckruf an die Politik

In Schleswig-Holstein startete eine Protestreihe der Arztpraxen. Die Ärztegenossenschaft Nord wertete die Resonanz darauf positiv und kündigte eine Fortsetzung an.

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Bad Segeberg. Mehrere hundert Praxen aus Schleswig-Holstein haben sich gestern am Start einer Protestreihe unter dem Motto „Gesundheitsversorgung nach Kassenlage funktioniert nicht" beteiligt. In den teilnehmenden Praxen blieb es am Mittwoch eine Stunde lang kalt und dunkel. Initiatoren des Protestes sind die Ärztegenossenschaft Nord, Berufsverbände und Praxisnetze in Schleswig-Holstein.

Sie erwarten von der Politik, dass sie die wirtschaftlichen und personellen Probleme der Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber ernst nehmen und ihnen - analog zu den Krankenhäusern - Unterstützung gewährt. Dr. Axel Schroeder, zweiter Vorsitzender der Ärztegenossenschaft, wertete die Teilnahme der Praxen als „Weckruf der Ärzteschaft an die Politik, die Praxen nicht länger hinten runter fallen zu lassen". Der in Neumünster niedergelassene Schroeder sagte der Ärzte Zeitung: „Diese Botschaft kommt bei den Patienten an und ist von den Medien mit Interesse aufgegriffen worden." Auch bei der Politik sei man mit den Protesten „durchgedrungen", unter anderem habe es Anerkennung und Zuspruch von Landesgesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) gegeben.

Künftig ist zweiten Mittwoch im Monat Protesttag

Zugleich kündigte Schroeder eine Fortsetzung der Proteste an. Bis Mitte 2023 soll es an jedem zweiten Mittwoch im Monat einen Aktionstag geben, „um den Fokus der Politik auf die Praxen zu richten". Folgende Themen und Termine sind für das erste Quartal 2023 geplant:

  • 11. Januar: Fachkräftemangel in den Arztpraxen
  • 8. Februar: Fehlanreize durch die Modifizierung der Neupatientenregelung - der chronische Patient droht vernachlässigt zu werden
  • 8. März: Finanzsituation: Zwischen Daseinsvorsorge und Honorarverhandlungen. (di)
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