Klimawandel

Brandenburg plant Hitzeaktionsplan für Kliniken und Heime

Brandenburg will sich durch verbesserte Nutzung von Hitze-Warnungen oder bauliche Maßnahmen in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern auf künftige Hitzewellen vorbereiten.

Veröffentlicht:

Potsdam. Dass die im Süden Brandenburgs fließende „Schwarze Elster“ im Sommer austrocknet oder fast kein Wasser mehr führt, war in den vergangenen Jahren schon fast normal. Doch 2021 starben nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg auch 111 Menschen an den Folgen extremer Hitze. Und im Hitzesommer 2018 waren es gar 300 Todesfälle, die sich auf Hitezeinwirkungen zurückführen lassen.

Das Potsdamer Klimaschutzministerium und das Gesundheitsministerium arbeiten deswegen nun an einem „Hitzeaktionsplan“. Denn große Hitze habe „direkt Folgen auf das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit der Menschen besonders für chronisch Kranke mit Herz-, Kreislauf-, Lungen- und Nierenerkrankungen und Diabetes, aber auch für Schwangere, Kleinkinder und Personen, die im Freien arbeiten“, heißt es aus den beiden Ministerien.

„In Verbindung mit dem demografischen Wandel resultieren daraus signifikant erhöhte Morbiditäts- und Mortalitätsrisiken für die Bevölkerung allgemein und besonders für vulnerable Gruppen.“

Frühzeitig gegensteuern

Wie Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte, müsse man sich durch eine verbesserte Nutzung von Hitze-Warnungen oder bauliche und gestalterische Maßnahmen in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern auf künftige Hitzewellen vorbereiten.

Dazu zählten etwa Thermoverglasungen, Verschattungen oder Belüftungssysteme. „Mit dem Hitzeaktionsplan können wir frühzeitig präventiv tätig werden und gegensteuern.“

Klimaschutzminister Axel Vogel (Grüne) nannte die Anpassung des Landes an die Folgen der Klimakrise eine Querschnittsaufgabe der Landesregierung. „Darum ist es richtig, dass wir unter der Federführung des Gesundheitsministeriums nun damit beginnen, einen Hitzeaktionsplan zu erarbeiten, um mit Wasserknappheit und Hitzeperioden besser und langfristig umzugehen.“ (lass)

Mehr zum Thema

Zweite Brandenburger Krankenhauskonferenz

Woidke: Krankenhausreform schnell voranbringen

Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik einer kutanen Infektion

Legionellen-Attacke aus dem Rosengarten

Gastbeitrag

Die Demokratie ist in Gefahr: Empört Euch, Kollegen!

Lesetipps
Ein kämpferischer Hausärztechef Dr. Markus Beier bei der KBV-Vertreterversammlung.

© Rolf Schulten

KBV-Vertreterversammlung

Markus Beier: „Die Krankenkassen fahren einen Angriff auf uns“