Coronakrise

Brandenburger Corona-Testzentren kaum kontrolliert

Die Corona-Teststellen in Brandenburg können wohl weitgehend unkontrolliert ihrer Arbeit nachgehen. Die Landesregierung geht offenbar teilweise schlicht davon aus, dass die Tests ordnungsgemäß durchgeführt werden, geht aus einer Anfrage im Landtag hervor.

Veröffentlicht:
In ganz Deutschland haben in kürzester Zeit viele Corona-Teststellen ihre Türen geöffnet. Wer kontrolliert ihre Arbeit?

In ganz Deutschland haben in kürzester Zeit viele Corona-Teststellen ihre Türen geöffnet. Wer kontrolliert ihre Arbeit?

© Oliver Berg/dpa

Potsdam. Die 477 im Land Brandenburg tätigen Corona-Teststellen können offenbar weitgehend unkontrolliert ihrer Arbeit nachgehen. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Landtagsabgeordneten Sabine Barthel und Dennis Hohloch hervor, die der „Ärzte Zeitung“ vorliegt.

Die Fragesteller erkundigten sich unter anderem danach, wie viele behördliche Kontrollen es für die Teststellen bislang gab. Der Antwort der Landesregierung zufolge wurden in mehreren Landkreisen, darunter auch der Uckermark, bisher noch überhaupt keine Kontrollen von Teststellen durchgeführt.

Vereinzelte Schließungen

Vielmehr antwortete der Landkreis Uckermark auf eine Abfrage des Gesundheitsministeriums, dass „im Wesentlichen Kommunen und Träger der öffentlichen Wohlfahrtspflege, aber auch Apotheken und Arztpraxen mit dem Betrieb der Testzentren“ beauftragt wurden. „Es konnte davon ausgegangen werden, dass die vor Beauftragung vereinbarten Qualitätsstandards auch eingehalten werden.“

Aus anderen Landkreisen erreichten das Land dagegen durchaus andere Rückmeldungen: So teilte die Kreisverwaltung Prignitz dem Ministerium mit, dass bei insgesamt fünf Kontrollen zwei Teststellen geschlossen werden mussten. Die Überprüfungen hätten sich auf hygienische und infektiologische Aspekte bezogen. Und im Landkreis Barnim gab es bei acht von 21 durchgeführten Kontrollen Beanstandungen.

Allenthalben Erstaunen über laxe Kontrollen

Hohloch und Barthel nannten es „erschreckend“, dass drei Landkreise bis heute keine einzige Kontrolle durchgeführt hätten und von fünf weiteren Kreisen keine Daten vorlägen.

Auf Nachfrage zeigte sich auch die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Carla Kniestedt über die mangelnden Kontrollen der Teststellen durch die Gesundheitsämter erstaunt. „Ich bin fest davon ausgegangen, dass es nach den Medienberichten über die Probleme mit den Testzentren in Brandenburg Kontrollen gibt“, sagte Kniestedt.

Auch der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Potsdamer Landtag, Björn Lüttmann (SPD), erklärte, man würde sich trotz überlasteter Gesundheitsämter „aber schon wünschen, dass auf die Teststellen noch einmal ein Auge geworfen wird“. (lass)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?