Bayerischer Ärztetag

Delegierte: Mehr Medizinstudienplätze statt Physician Assistant

Delegierte beim Bayerischen Ärztetag blicken mit Skepsis auf das geplante Heilberufegesetz. Vor allem auf das neue Berufsbild des Physician Assistant schauen sie mit Argusaugen.

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Regensburg. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Fraktionen ist vorgesehen, ein allgemeines Heilberufegesetz auf den Weg zu bringen, Pflegefachkräfte sollen demnach auch heilkundliche Tätigkeiten übernehmen. Darauf schaut die Ärzteschaft mit Argusaugen – so auch der Bayerische Ärztetag in Regensburg. Vorneweg forderten die Delegierten der Landesärztekammer (BLÄK), originäre ärztliche Tätigkeiten in dem geplanten Gesetz genauer zu definieren – in deutlicher Abgrenzung zu anderen Gesundheitsfachberufen.

„Die Steuerung des Behandlungsprozesses ist ärztliche Kernaufgabe und muss dies auch im Rahmen eines allgemeinen Heilberufegesetzes bleiben“, appellierte das Gremium. Dazu gehörten Diagnostik, Indikationsstellung und Feststellung des individuellen Behandlungsbedarfs, die Überwachung des Heilerfolges wie auch die Koordinierung und Überwachung der Tätigkeit von Angehörigen der nichtärztlichen Gesundheitsfachberufe.

6000 neue Studienplatze statt Geld für Physician Assistants

Eine kritische Auseinandersetzung forderten die Delegierten mit dem neuen Berufsbild des Physician Assistant (PA). Diese könnten unter Supervision eine wertvolle Ergänzung der ärztlichen Tätigkeit sein, hieß es. Es sei aber sicherzustellen, dass Aufgabenbereiche klar definiert werden und originäre ärztliche Maßnahmen unangetastet bleiben.

Und so lehnte der Ärztetag in einem weiteren Antrag auch die zunehmende Förderung des Studiengangs „Physician Assistant“ ab und forderte stattdessen die Schaffung von bundesweit mindestens 6000 weiteren Studienplätzen für Humanmedizin. Kritik wurde auch daran laut, dass die in Deutschland existierenden Studiengänge zum PA von unterschiedlichen Schwerpunkten geprägt seien und keine einheitliche Studien- und Ausbildungsziele aufweisen würden. (mic)

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