Pflege

In NRW fehlen Assistenzkräfte

Eine starre Umsetzung des Personalbemessungssystems in der Pflege wird den Mangel an Assistenzkräften in Nordrhein-Westfalen verschärfen, warnt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste.

Veröffentlicht:

Düsseldorf. Der Bundesverband private Anbieter sozialer Dienste (bpa) warnt vor einem massiven Mangel an Assistenzkräften in der nordrhein-westfälischen Pflege. „Mit dem neu geschaffenen Personalbemessungssystem in der stationären Pflege wird die Zahl der Assistenzkräfte im nächsten Sommer deutlich erhöht, ohne dass diese Kräfte überhaupt in ausreichender Zahl auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind“, sagte der Landesvorsitzende Bernhard Rappenhöner.

Er sieht die schwarz-grüne Landesregierung in der Pflicht. Zu den notwendigen Maßnahmen gehört für ihn das Aussetzen der starren Facharztquote, denn dann könnten die Einrichtungen schon jetzt damit beginnen, Assistenzkräfte zusätzlich anzuwerben und einzusetzen. „Wir brauchen insgesamt eine mehrere Jahre dauernde Übergangsphase, um die guten Ansätze des Personalbemessungssystems überhaupt umsetzen zu können“, betonte Rappenhöner.

Ein Bündel von Maßnahmen ist notwendig

Nach seinen Angaben reichen die aktuellen Ausbildungskapazitäten in NRW bei Weitem nicht aus, um die benötigten Kräfte auszubilden. Das Land müsse Anreize für neue Schulplätze schaffen. Für notwendig hält der bpa-Landesvorsitzende auch die schnellere Anerkennung internationaler Pflegekräfte und einen niedrigschwelligen Zugang für möglichst viele Menschen in die Pflege.

„Wenn das Land strikt auf einer Erfüllung der neuen Personalvorgaben zum Starttermin Sommer 2023 besteht, entsteht eine große Versorgungslücke“, sagte Rappenhöner. „Personalschlüssel allein führen nicht zu mehr Pflegekräften, das haben vorangegangene Stellenprogramme gezeigt.“ (iss)

Mehr zum Thema

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen

Gesundheitskongress des Westens

NRW droht bei Klinikreform mit Gang zum Bundesverfassungsgericht

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert