Kommentar zu Stettiner Ärzten

Not lehrt Approbieren

Lange wurde um die Approbation der Medizinstudenten aus Stettin gerungen. Nun in der Krise naht die Lösung.

Benjamin LassiweVon Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:

Not lehrt Beten. So heißt es im Sprichwort. Auf Brandenburg bezogen, könnte man sagen: Approbieren. Dass das Aufkommen des Corona-Virus nun dazu führt, dass die in Polen ausgebildeten jungen Ärzte zumindest nach Aussage von Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher demnächst nun doch approbiert werden sollen, ist eine dringend nötige und nur zu begrüßende Entwicklung. Denn mal ehrlich: In der aktuellen Krise wäre es einfach nicht mehr vermittelbar, dass gut ausgebildete junge Mediziner nicht in den Krankenhäusern arbeiten dürfen, wo sie mehr als dringend gebraucht werden.

Gleichwohl war es in der Rückschau richtig, und auch angemessen, dass die Brandenburger Approbationsbehörde hier zunächst ein Stoppzeichen gesetzt hatte. Europarecht ist geltendes Recht, und es kann und darf nicht einfach so außer Kraft gesetzt werden. Und es dauert eben seine Zeit, bis Gutachten überprüft und rechtliche Einschätzungen getroffen werden. Nicht umsonst war es nicht nur das aus dem Umfeld der jungen Ärzte stammende Gutachten des Europarechtlers Corte, sondern auch ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags, das jetzt offenbar den Ausschlag gab.

Bedenkt man, wie sehr das Brandenburger Gesundheitsministerium im Lunapharm-Skandal Fehler machte und dafür mit Recht Kritik einstecken musste, tut es gut, die derzeitige Besonnenheit der Hausleitung zu sehen.

Schreiben Sie dem Autor: gp@springer.com

Lesen Sie dazu auch
Mehr zum Thema

Gesundheitsberufe

Mehr internationale Azubis in der Pflege

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Blickdiagnose: klinisches Bild mit typischen Effloreszenzen bei Herpes zoster.

© Mumemories / Getty Images / iStock

Zoster-Impfung

Schutz vor Herpes zoster und Rezidiven

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krankenkassen

TK-Chef Baas fordert Aussetzen der Honorarrunde für Vertragsärzte

Lesetipps
Bakterien im Blutstrom

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Kardinalzeichen erkennen!

Neue Leitlinie: Mit drei Kriterien zur Sepsis-Diagnose?