Verdi: „Starker Auftakt“

Verstärkter Streik an den sechs Unikliniken in NRW

An sechs Uni-Kliniken in Nordrhein-Westfalen drohen in den kommenden Tagen Engpässe bei der Versorgung der Patienten. Nach einer Urabstimmung weitet die Gewerkschaft Verdi den Arbeitskampf aus.

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Der Streik an den Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen geht weiter. Verdi freut sich über einen „starken Auftakt“.

Der Streik an den Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen geht weiter. Verdi freut sich über einen „starken Auftakt“.

© Stefan Sauer/picture alliance

Düsseldorf. Im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen haben am Mittwoch an den sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen die verschärften Streikmaßnahmen begonnen.

Insgesamt rund 1700 Beschäftigte haben sich an den Standorten in Düsseldorf, Köln, Bonn, Aachen, Essen und Münster an Kundgebungen oder Streiks beteiligt, wie die zuständige Landesfachbereichsleitern Katharina Wesenick der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

„Starker Auftakt“

„Das ist ein starker Auftakt. Mit der sehr hohen Beteiligung demonstrieren die Kolleginnen und Kollegen ihre Entschlossenheit: Sie erwarten die sofortige Aufnahme von Tarifverhandlungen für einen „Tarifvertrag Entlastung““, sagte Henrike Eickholt, Geschäftsführerin von Verdi Ruhr-West in Essen. Den Weg für Verhandlungen müsse die Landesregierung frei machen.

Für Mittwochabend ist ein Treffen der Verdi-Verhandlungsführer mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) geplant. Der hatte am Dienstag bei der Eröffnung des Gesundheitskongresses des Westens gesagt, dass das Land den Weg für Entlastungstarifverträge ebnen wolle.

Nach dem Verstreichen eines 100-Tage-Ultimatums durch die Landesregierung und den Arbeitgeberverband des Landes (AdL) zum 1. Mai hatte die Gewerkschaft am vergangenen Montag verkündet, dass sich in einer Urabstimmung mehr als 98 Prozent der Beschäftigten für den Arbeitskampf ausgesprochen hatten – notfalls auch unbefristet.

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Notdienstvereinbarungen sind getroffen

„Die Beschäftigten der Unikliniken streiken verantwortungsbewusst“, betonte Katharina Schwabedissen, die im Verdi-Bezirk Ruhr-West für die Kliniken zuständig ist. „Selbstverständlich werden alle Notfälle versorgt. Klinikbeschäftigte haben hohe ethische Ansprüche an ihre Arbeit und verhalten sich auch im Streik entsprechend.“ Zuvor waren Notdienstvereinbarungen mit den Kliniken getroffen worden, um das Wohl der Patientinnen und Patienten nicht zu gefährden.

Verdi will für die Beschäftigten in der Pflege, in Küchen oder beim Reinigungspersonal erreichen, dass sich die Arbeitsbedingungen in den Kliniken mit einem „Tarifvertrag Entlastung“ verbessern. Dieser soll eine verbindliche Personalbemessung für verschiedene Bereiche, Stationen und Berufsgruppen festlegen. Auch die Auszubildenden sollen über einen Tarifvertrag bessere Ausbildungsbedingungen erhalten.

Für den kommenden Samstag hat Verdi zu einer Großdemonstration in Düsseldorf aufgerufen. Am Freitagabend soll es eine Diskussion zwischen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), einer Intensivpflegerin und einer auszubildenden Pflegefachfrau der Uni-Klinik Köln zum Thema geben. (dpa)

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