Besuch im Schloss Bellevue

Bundespräsident Steinmeier lädt Obdachlosenarzt Trabert ein

Frank-Walter Steinmeier will sich mit dem Mainzer Sozialmediziner Professor Gerhard Trabert über dessen Engagement für die Ärmsten der Gesellschaft austauschen.

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Kamen bereits bei der Wahl des Bundespräsidenten am vergangenen Sonntag ins Gespräch: Die Steinmeiers und der unterlegene Präsidentschaftskandidat Professor Gerhardt Trabert (M.). Rechts im Bild, der von der AfD nominierte Max Otte.

Kamen bereits bei der Wahl des Bundespräsidenten ins Gespräch: Die Steinmeiers und der unterlegene Präsidentschaftskandidat Professor Gerhardt Trabert (M.).

© Kay Nietfeld/dpa

Mainz. Nach seiner Kandidatur für das höchste Staatsamt hat der Mainzer Obdachlosenarzt Gerhard Trabert eine Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ins Schloss Bellevue erhalten. Das Büro des Bundespräsidenten habe ein erstes Treffen für einen Austausch in den nächsten drei Wochen angeregt, sagte Trabert am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Idee sei, einen Fahrplan gemeinsamer Aktivitäten zu entwickeln.

Trabert hatte bei der Wahl am vergangenen Sonntag 96 Stimmen erhalten und damit auch Zustimmung aus anderen politischen Lagern erfahren – die Linke stellte nur 71 Mitglieder in der Bundesversammlung. Steinmeier sagte in seiner Rede vor der Bundesversammlung, Trabert habe mit seiner Kandidatur auf die Lage der Ärmsten und Verwundbarsten aufmerksam gemacht.

Er fügte hinzu: „Warum schauen wir nicht, ob wir diesem drängenden Thema gemeinsam mehr Aufmerksamkeit verschaffen können? Ich würde mich freuen, wenn wir darüber ins Gespräch gehen.“

Trabert jetzt wieder in Mainz unterwegs

Nach der Rückkehr aus Berlin traf der 65-jährige Professor für Sozialmedizin in Mainz mit wohnungslosen Menschen zusammen. „Das macht viel aus, dass Obdachlosigkeit vom Bundespräsidenten so angesprochen worden ist“, sagte Trabert. „Bei den wohnungslosen Menschen wird das sehr genau wahrgenommen: Aha, wir werden gesehen, wir werden benannt.“

Der Gründer des Vereins Armut und Gesundheit in Deutschland setzt sich zurzeit auch für eine Familienzusammenführung zwischen einem in Mainz lebenden Flüchtling aus Eritrea und seiner Frau aus der äthiopischen Konfliktregion Tigray ein. (dpa)

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