Von Kanadiern entwickelt

Computer-Gehirn kann denken

Es ist aufgebaut wie ein menschliches Gehirn, besteht aber nur aus Millionen von simulierten Nervenzellen: Das von kanadischen Wissenschaftlern erschaffene Computer-Hirn kann Bilder erkennen und eigenständig Zahlenreihen vervollständigen.

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Das menschliche Gehirn ist in Funktionsbereiche unterteilt. Genauso haben die kanadischen Wissenschaftler ihr Computer-Hirn aufgebaut.

Das menschliche Gehirn ist in Funktionsbereiche unterteilt. Genauso haben die kanadischen Wissenschaftler ihr Computer-Hirn aufgebaut.

© Tonis Pan / fotolia.com

WASHINGTON. Forscher haben ein Computermodell des menschlichen Hirns entwickelt. Es ist in der Lage, komplexes Verhalten zu simulieren und eigenständig Aufgaben zu lösen.

Das Modell besteht aus zweieinhalb Millionen verbundener "Nervenzellen" und einer Art Arm, der Bewegungen ausführt (Science 2012; online 29. November).

Geklärt werden soll, wie die Aktivität einzelner Hirnbereiche und bestimmte Verhaltensweisen zusammenhängen.

Wie das menschliche Gehirn ist auch das Modell von Chris Eliasmith und seinen Mitarbeitern von der kanadischen Universität von Waterloo in Funktionsbereiche unterteilt, die für verschiedene Aufgaben zuständig sind. Die simulierten Nervenzellen sind miteinander vernetzt und werden auf unterschiedlichen Wegen aktiviert.

Das Modell kann zum Beispiel Bilder erkennen, sich die Abfolge mehrerer Zahlen merken und wiedergeben oder auch Zahlenreihen vervollständigen.

Nicht so anpassungsfähig wie das menschliche Gehirn

Solchen scheinbar banalen Operationen liegen äußerst komplexe Vorgänge im Gehirn zugrunde, von der rein visuellen Wahrnehmung über die Verarbeitung der Information bis zur Umsetzung in eine Bewegung, berichten die Forscher.

Das Modell erreiche in einigen Aufgaben ähnlich gute Ergebnisse wie menschliche Testkandidaten. Allerdings sei es nicht so anpassungsfähig wie das menschliche Gehirn und könne auch keine neuen Aufgaben lernen.

Dennoch biete das Modell neue Möglichkeiten, Ideen zu den biologischen Grundlagen der Denkleistungen vor einem plausibleren, komplexeren und funktionalen Hintergrund zu testen als das bisher möglich war, schreibt das Team. (dpa)

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