Darfur - jedes achte Kind ist mangelernährt

BERLIN (ami). In zehn Ländern der Erde stirbt jedes fünfte Kind vor dem fünften Geburtstag. Das geht aus dem aktuellen Unicef-Bericht zur Lage der Kinder in Krisengebieten hervor, der gestern in Berlin vorgestellt worden ist.

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"Das Überleben der Kinder in diesen Ländern hängt maßgeblich von internationaler Unterstützung ab", sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Dietrich Garlichs. Der Bericht gibt eine Übersicht über die Lage von Kindern in insgesamt 33 Ländern, die unter Kriegen, Naturkatastrophen, extremer Armut und anderen Mangelsituationen leiden. Darunter sind 20 afrikanische Länder.

Unicef verweist darin auch auf eine Studie im "Lancet". Demnach sterben die meisten Kinder nicht durch direkte Kampfhandlungen, sondern an indirekten Kriegsfolgen, vor allem durch Infektionskrankheiten wie Lungenentzündungen, Durchfall, Masern und Malaria.

Das Spendenaufkommen für Nothilfeprogramme reichte im vergangenen Jahr nicht aus. Nur 53 Prozent der benötigten Gelder hat Unicef insgesamt erhalten. Für Angola, wo 2006 mehr als 80 000 Menschen an Cholera erkrankten, standen sogar nur 38 Prozent der nötigen Mittel bereit.

Eine der größten Hilfsaktionen läuft derzeit in der nordsudanesichen Provinz Darfur. Von etwa vier Millionen Hilfsbedürftigen dort sind laut Unicef 1,8 Millionen Kinder. 13,1 Prozent von ihnen leiden an akuter Mangelernährung. Zugang zur Gesundheitsversorgung haben 69 Prozent der Bevölkerung. Den Hilfsbedarf für Darfur in diesem Jahr beziffert Unicef auf 45,5 Millionen Euro. Insgesamt rechnet das Kinderhilfswerk damit, dass 2007 knapp 530 Millionen Euro für Hilfsaktionen benötigt werden.

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