Glosse

Die Duftmarke: Leichtes Spiel

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Donkey Kong, Super-Mario, Fortnite – wer einmal den Versuchungen des Joysticks und des Level-Aufstiegs erlegen ist, ahnt, warum ein neues Computerspiel in kürzester Zeit zu unglaublicher Beliebtheit gekommen ist. „Klinik-Level 2.0“ soll besonders von Chefärzten, Klinikmanagern und in Venture-Capital-Kreisen gespielt werden, auch während der Arbeitszeit.

Start ist bei Level 1i, intersektoral arbeitende Häuser. Erstes Ziel: Aufnahme in den Krankenhausplan, es winkt die Investitionskostenförderung als Prämie. Die bringt bekanntlich nicht viel. Daher: Ein wenig Geschick mit dem Joystick, schon sind die fiesen Spiel-Landräte ausgebootet und – „Bling!“ – das nächste Level ist erreicht: 1n, mit Notfallversorgung.

Aber, oh weh, die Belegärzte im Spiel werden unruhig, sie wollen auch größere Operationen erbringen. Eine Koryphäe als Chefarzt dazugekauft, kostet nur 100 Punkte, und – „Bling!“ – Level 2 oder F für Fachklinik ist im Sack. Aber wer ist schon mit Level 2 zufrieden? Fleißig Weiterbildungs-, Leistungsgruppen- und Qualitätspunkte sammeln, heißt es jetzt, dann winkt schon bald – „Bling!“ – Level 3, der Aufstieg in die Maximalversorgung.

Maximal ist zwar schon fast optimal, aber Spieler, die einmal Blut geleckt haben, wollen natürlich mehr, Level 3U zum Beispiel, Kandidaten gibt es schon. Die eigentliche Motivation für alle Spieler aber ist Level 3L – wer es erreicht, darf Gesundheitsminister Lauterbachs Reformeifer bändigen.

Doch, was geschieht jetzt? War das Spiel zu einfach? Das Suchtpotenzial zu hoch? „Klinik-Level 2.0“ soll gerüchteweise vom Markt genommen worden sein. Error, offline, nix geht mehr! Der Reform-Alltag hat uns wieder ...

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