Glosse

Die Duftmarke: Russisch Roulette

Heute schon gedaddelt? Nein? Ok, es will wohl mal wieder keiner gewesen sein, der in Spielhallen und Spelunken danach strebt, seine Finanzen aufzupolstern!

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Heute schon gedaddelt? Nein? Ok, es will wohl mal wieder keiner gewesen sein, der in Spielhallen und Spelunken danach strebt, seine Finanzen aufzupolstern! Laut Branche spielen deutschlandweit aber 7,3 Millionen Erwachsene an den Daddelautomaten – davon 2,6 Millionen regelmäßig. Und das, obwohl sich Bund und Länder nicht zuletzt im Glücksspielstaatsvertrag von 2021 die Suchtprävention explizit zum Ziel gesetzt haben! Nun ja, Zielsetzung und -erreichung sind ja zwei Paar Schuhe.

Jeder ist seines Glückes Schmied. Neben dem Daddeln setzen Millionen auch auf Lotto & Co, um zu Geld oder anderen Gewinnen zu kommen. Mit gesundem Menschenverstand hat das nichts zu tun. Aber schon Juvenal kokettierte mit der Neigung seiner Landsleute, Fortuna in die Lebensgestaltung einzuspannen – „mens sana in corpore sano“. So könnte denn auch das Präventionsmotto für den Bundesgesundheitsminister lauten.

Der Finanzminister darf da schon wieder anders denken: Denn die Lotterei der Glücksritter spülte allein 2023 laut Statistischem Bundesamt rund 2,5 Milliarden Euro Steuern aus Lotto, Sportwetten, Online-Poker und anderen Glücksspielen in die Staatskasse ein – 51,5 Prozent mehr als 2013. Zudem kann sich der Fiskus am gekauften (Sucht-)Glück mit weiteren Einnahmen laben – 2023 in Höhe von rund 17,5 Milliarden Euro aus der Tabak-, Alkohol- und Biersteuer. Für vollere Kassen fehlt nur noch die Vergnügungssteuer auf Russisch Roulette – samt präventionsorientiertem Staatsvertrag dazu ...

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