Vom Hobby zum Beruf

Eine Feuerwehrfrau unter 90 Männern

Die 26-jährige Katharina Hein leistet seit mehr als einem Jahr in 24-Stunden-Schichten ihren Dienst bei der Feuerwehr des Hamburger Flughafens – gemeinsam mit 90 Männern.

Veröffentlicht:
Katharina Hein ist Flughafen-Feuerwehrfrau in Hamburg. Heimken/dpa

Katharina Hein ist Flughafen-Feuerwehrfrau in Hamburg. Heimken/dpa

© dpa

Hamburg. Die Schleswig-Holsteinerin Katharina Hein ist die einzige Feuerwehrfrau bei der Werkfeuerwehr des Hamburger Flughafens. Die 26-Jährige leistet seit mehr als einem Jahr in 24-Stunden-Schichten ihren Dienst gemeinsam mit 90 Männern.

„Mein Vater hat mich immer mitgenommen und wenn man als Kind immer ins Feuerwehrauto gesetzt wird, ist man schnell verliebt. Seitdem hat mich das nicht mehr losgelassen“, sagt die 1,61 Meter große Norddeutsche.

Seit sie neun Jahre alt ist, ist sie Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Zuvor hatte sie eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht und auf einer Intensivstation gearbeitet.

„Diese Arbeit ist sehr anstrengend und sehr belastend. Da habe ich lieber mein Hobby zum Beruf gemacht“, so Hein.

Alle müssen das Gleiche leisten

Für sie sei es nichts Besonderes, die einzige Frau im Männerteam zu sein. Sie braucht keine Vorzugsbehandlung. Im Gegenteil. Sie ist stolz darauf, dass sie es hier locker mit allen Kollegen aufnehmen kann. Körperlich muss sie genauso fit sein wie alle. Es gibt bei den regelmäßigen Leistungstests keine nach Männern und Frauen getrennten Bewertungen. Alle müssen das Gleiche leisten.

Im täglichen Dienst hat Hein manchmal sogar einen Vorteil ihren männlichen Kollegen gegenüber. Wenn sie sich beispielsweise einmal im Jahr in kompletter Atemschutz-Montur schnell durch enge, dunkle, verwinkelte Gänge arbeiten muss, hat sie so manchem Kollegen deutlich mehr Wendigkeit voraus.

In der Hansestadt Hamburg arbeiten fast 2900 Feuerwehrleute bei der Berufsfeuerwehr, 99 davon sind weiblich, wie aus dem Jahresbericht 2018 hervorgeht. Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist der Anteil der Frauen noch höher: Von insgesamt gut 2600 Ehrenamtlichen waren 223 weiblich. Am Hamburger Flughafen gibt es seit August auch eine Auszubildende zur Werkfeuerwehrfrau im ersten Lehrjahr. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Internationaler Report

WHO: Lücke bei Pflegekräften nimmt etwas ab

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Verliebt in die Künstliche Intelligenz

Wenn der Chatbot zum Suizid aufruft

Lesetipps
Eine junge Frau liegt auf der Sonnenbank.

© luckybusiness / stock.adobe.com

Interview zur Bräunungssucht

Gebräunte Haut: Wann eine Tanorexie dahinter steckt