Forscher-Team ist Datendieben auf der Spur

MANNHEIM (dpa). Früher legten sogenannte Cyberkriminelle fremde Rechner durch Computerviren lahm, heute räumen die Datendiebe ganze Bankkonten leer.

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Die Leidenschaft des Informatikers Thorsten Holz gehört der Verfolgung dieser Betrüger kreuz und quer durch das Internet. Im vergangenen Jahr entdeckte der 27-jährige Doktorand der Universität Mannheim zusammen mit Kollegen riesige Sicherheitslücken im Internet und fand Hunderttausende hochsensibler, aber gestohlener Daten: Kreditkartennummern, Bankverbindungen, Zugangsdaten und Passwörter zu Online-Konten von 170 000 ahnungslosen Opfern. Geschätzter Wert des virtuellen Diebesgutes: Mehr als zehn Millionen Dollar (7,6 Millionen Euro) auf dem Schwarzmarkt. "Das ist nur die Spitze des Eisbergs", glaubt Holz.

Immer mehr sensible Daten sind im Internet.

Die Jagd nach den Datendieben ist für den Diplom-Informatiker sowohl professionelle Herausforderung, als auch faszinierendes Spiel: "Beim Entwickeln neuer Technologien sind uns die meisten Cracker einen Schritt voraus, und darauf müssen wir reagieren", sagt Holz. Die "Cracker-Szene" zeichnet sich heute durch eine zunehmende Professionalisierung aus. "Es geht nicht mehr nur um Spaß, sondern um viel Geld", erklärt Holz. Die Ergebnisse der sieben Monate dauernden Forschungen zum Datenklau waren Grundlage einer Studie.

"Was wir sammeln, sind Kopien von der Schadsoftware", erläutert Holz. So lassen sich nicht nur die Fährten der Diebe zurückverfolgen, sondern auch die Techniken der Diebe entschlüsseln, die in Russland oder Südostasien sitzen.

Thorsten Holz ärgert die Naivität der Internetnutzer, die die Sicherheitssoftware nicht regelmäßig aktualisieren. Im Internet würden alle Sicherheitsbedenken einfach über Bord geworfen. "Im realen Leben gehe ich doch auch nicht nachts durch eine verlassene dunkle Straße", kritisiert Holz. "Warum im virtuellen?"

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