Geruch und Emotionen sind eng verknüpft

NEUSS (ddp). Wie fein der Geruchssinn ist, zeigt sich manchmal erst lange nach dem Schnuppererlebnis: Eine kleine Duftnote weht heran und plötzlich erinnert man sich an ein besonderes Ereignis vor vielen Jahren. Ein Erbe der Evolution.

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"Gerüche und Gefühle werden in benachbarten Gehirnarealen verarbeitet und zusammen abgespeichert", erklärt Uwe Meier, Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Neurologen in Neuss. Diese Fähigkeit sei ein Erbe der Evolution. Bei den Vorfahren des Menschen war der Geruchssinn wichtig im täglichen Überlebenskampf. Große Teile des Gehirns waren daher mit dieser Sinneswahrnehmung beschäftigt.

Urahnen nutzten ihre Nase etwa zum Abstecken von Revieren, aber auch zum Erkennen von Feinden oder beim Paarungsverhalten. Sinneswahrnehmungen wie Sehen, Tasten oder Hören hatten zwar ebenfalls wichtige Funktionen. "Das Besondere bei Gerüchen war und ist, dass nur sie ohne Umweg in Gehirnarealen landen, wo auch Gefühle verarbeitet werden", betont Meier.

Alle anderen Sinneseindrücke kommen dagegen zunächst in Regionen an, die für eine direkte Bewusstwerdung verantwortlich sind. Dies hat sich bis heute nicht geändert, auch wenn der menschliche Geruchssinn dem von Tieren mittlerweile weit unterlegen ist. So kann man etwa visuelle Eindrücke nach Sekundenbruchteilen klar beschreiben. Empfindungen mit der Nase bleiben oft erklärbar. Stattdessen werden die Gerüche mit gefühlshaften Bewertungen verknüpft: "Da sich das Gedächtnis am besten emotionale Erlebnisse merkt, werden auch die Gerüche oft auf ewig mit abgespeichert", so Meier.

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