Hohe Auszeichnung für Proteinforscher

HAMBURG (dpa). Der mit 750 000 Euro dotierte Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2006 geht an den Mediziner Professor Franz-Ulrich Hartl.

Veröffentlicht:

Der 49 Jahre alte Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried erhalte die Auszeichnung für seine "bahnbrechenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Proteinfaltung". Dies hat die Körber-Stiftung gestern in Hamburg mitgeteilt.

Erkenntnisse darüber, wie Eiweiße im Körper in die richtige Form gefaltet werden, ermöglichten neue Therapieansätze bei Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz oder Morbus Parkinson. Überreicht wird der Preis am 7. September im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses.

Proteinmoleküle steuern bekanntlich nahezu alle Lebensfunktionen im Körper. Doch bevor sie ihre Arbeit verrichten können, müssen die einzelnen Abschnitte des Proteins in eine bestimmte dreidimensionale Form gebracht werden. Dazu brauchen die Eiweiße in den meisten Fällen Helfermoleküle - sogenannte Chaperone (Anstandsdamen). Das hat Hartl mit seiner wissenschaftlichen Arbeitsgruppe 1989 erstmals nachgewiesen, wie die Stiftung erläuterte.

"Diese Anstandsdamen verhindern, daß Moleküle sich fehlerhaft falten oder unerlaubte Kontakte mit anderen Molekülen eingehen und dadurch verklumpen."

Die seit 22 Jahren von der Körber-Stiftung verliehene Auszeichnung ehrt jeweils einen europäischen Wissenschaftler für ein konkretes Forschungsvorhaben. Über die Vergabe des Preises entscheidet ein international zusammengesetztes Kuratorium. "Mit dem Preisgeld möchte der ausgezeichnete Wissenschaftler neue biophysikalische, biochemische und zellbiologische Untersuchungsmethoden etablieren", berichtete die Stiftung. Franz-Ulrich Hartl leitet seit 1997 die Abteilung Zelluläre Biochemie am Max-Planck-Institut für Biochemie.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Früherkennung

PSA-basiertes Prostatakrebs-Screening: Langzeitdaten belegen Nutzen

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Makro-Nahaufnahme eines Auges mit okulärer Rosazea.

© Audrius Merfeldas / stock.adobe.com

Schwere Komplikationen möglich

Augen-Rosazea: Erst sind’s die Lider, später auch die Hornhaut