Im Todesreigen sind alle vereint

KASSEL (dpa). Der Knochenmann tanzt mit dem Bauern und dem Edelmann. Im Tanz mit dem Tod löst sich die mittelalterliche Ständeordnung auf. Dem Totentanz widmet sich jetzt eine Ausstellung im Kasseler Sepulkralmuseum.

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Das seit dem Mittelalter bekannte, und oft variierte Motiv steht im Mittelpunkt der Schau "Tanz mit dem Totentanz", die noch bis zum 22. Juli in Kassel zu sehen ist. Der Titel spielt dabei ironisch an auf die Auseinandersetzung heute lebender Künstler mit dem von Bernd Notke 1463 gemalten und 1701 für die Lübecker Marienkirche kopierten Totentanz, das in der Bombennacht 1942 leider vollständig zerstört wurde. Herausgekommen ist eine in Teilen durchaus heitere Ausstellung, in der 25 vorwiegend aus Europa stammende Künstler mit dem Notkeschen Original spielen, es anreichern, übermalen, als Reliquie in einem Altar versenken oder bis hin zum Comic verfremden.

Die Idee dazu hatte der Kölner Psychoanalytiker und Sammler Hartmut Kraft. Er schickte Bilder des verbrannten Lübecker Totentanzes an mehrere Künstler, die sich an die Be- und Überarbeitung der Vorlage machten. Einer davon war der im Juni 2006 gestorbene Robert Gernhardt. Seine künstlerische Antwort auf den Totentanz von Notke ist Fragment geblieben. Gernhardts in Kassel ausgestellte Kohleskizze zeigt Männer und Frauen in Strandbekleidung im Reigen mit dem Tod.

Kraft stellt den zeitgenössischen Bearbeitungen des Totentanzes ältere Stücke zum Thema Tod und Totentanz aus seiner privaten Sammlung gegenüber. Totentanzmasken aus Asien und Mittelamerika zeigen außerdem, welche Bilder andere Kulturen für dieses Thema finden.

Weitere Infos finden Sie im Internet unter: www.sepulkralmuseum.de

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