Katastrophe in Japan dämpft Konjunkturerwartungen

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MANNHEIM (dpa). Das schwere Erdbeben und die atomare Katastrophe in Japan zeigen erste Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsförderung (ZEW) in Mannheim verzeichnete bei seiner monatlichen Konjunkturumfrage ein Minus um 1,6 Punkte auf 14,1 Punkte.

"Die deutsche Wirtschaft befindet sich an sich in einer robusten Verfassung. Allerdings könnten die tragischen Ereignisse zumindest kurzfristig eine Eintrübung der Konjunkturdynamik in Deutschland zur Folge haben", kommentierte ZEW-Präsident Wolfgang Franz die Entwicklung. Insgesamt liegt der Index weiterhin deutlich unter seinem Mittelwert von 26,7 Punkten.

Zum Monatsbeginn lag die Einschätzung noch weit positiver. Wären nur die bis zum 3. März eingegangenen Einsendungen berücksichtigt worden, läge die Punktzahl bei 22,5. Für einen ersten Dämpfer sorgte laut ZEW dann die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, die Inflationsentwicklung genau zu beobachten, was wiederum als Signal für baldige Zinserhöhungen angesehen wurde. Daraufhin fielen die Einschätzungen der Finanzmarktexperten bereits deutlich verhaltener aus. In dieser Zeit lag der Wert bei nur noch 12,6 Punkten.

In den Tagen seit dem Erdbeben haben nach Information des ZEW etwa 110 Experten Analysen abgegeben. "Aus diesen Antworten ergäbe sich ein Saldo der Konjunkturerwartungen für Deutschland von 9,1 Punkten", heißt es in der Mitteilung. Der weitere Rückgang zeigt die deutlich negativere Einschätzung als Folge der Katastrophe in Japan. Insgesamt befragt das ZEW bei seiner monatlichen Erhebung rund 300 Experten.

Die Bewertung der konjunkturellen Lage für Deutschland im Vergleich zum Februar blieb im Gegensatz zu den Erwartungen nahezu unverändert positiv mit einem Plus von 0,2 auf 85,4 Punkte. Das gilt auch für den Europaraum, für den die Einschätzung um 0,3 auf 6,4 Punkte stieg.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Eurozone legten um 1,5 Punkte auf 31,0 Punkte zu, wobei die Zahl auf Durchschnittswerten beruhte, aus denen die Einflüsse der aktuellen Entwicklung in Japan noch nicht abzulesen ist.

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