USA
Keine Impfhelfer mehr als Spione
Die USA haben 2011 eine Impfaktion in Pakistan vorgetäuscht, um das Versteck von Osama bin Laden aufzuspüren. Seither sind die Pakistaner sehr misstrauisch gegenüber Impfaktionen. Jetzt haben die USA laut Medienberichten angekündigt, keine Täuschungsmanöver derart mehr zu unternehmen.
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Um auf die Spur von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden zu kommen täuschten die USA eine Impfaktion vor.
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WASHINGTON. Die USA wollen Impfaktionen im Ausland nie wieder zur Aufklärung einsetzen. Dies berichtete die "Washington Post" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf das Weiße Haus.
Die Antiterror-Beraterin von US-Präsident Barack Obama, Lisa Monaco, habe dies in einem Brief an die Vorsitzenden von zwölf führenden US-Gesundheitsinstituten klargemacht, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses dem Blatt.
Die Experten hatten eine vorgetäuschte Impfaktion kritisiert, mit deren Hilfe der US-Geheimdienst CIA vor drei Jahren die Familie des Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden in deren Versteck im nordpakistanischen Abbottabad aufgespürt hatte.
Die US-Akademiker hatten im Januar 2013 in einem Brief an US-Präsident Barack Obama geschrieben, die Aktion habe ernsthafte Auswirkungen auf die internationale Zusammenarbeit im Gesundheitswesen gehabt. Unter anderem sei es nun zunehmend schwer, pakistanische Kinder gegen Polio zu impfen.
Pakistaner seien sehr misstrauisch geworden, viele Eltern lehnten nun Impfungen ab. Auf die Frage, warum das Weiße Haus erst 16 Monate später auf den Brief reagiere, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter der Zeitung, die Regierung kommentiere sehr selten ihre Aufklärungsarbeit. (dpa)
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