Kinder aus London sind die dicksten im Königreich

21 Prozent der zehn- bis elfjährigen Kinder in London sind adipös. Hausärzte sollen in Sprechstunden auf die Kinder einwirken.

Veröffentlicht:

LONDON (ast). Londoner Hausärzte sind vom Gesundheitsministerium ermahnt worden, mehr gegen Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen zu unternehmen. Hintergrund: Londoner Kinder sind die dicksten in Großbritannien.

Wie aus aktuellen Zahlen des Londoner Gesundheitsministeriums hervor geht, sind elf Prozent der vier- und fünfjährigen Kinder in der Hauptstadt stark übergewichtig. Bei den zehn- und elfjährigen Kindern liegt der Prozentsatz der adipösen Patienten bereits bei 21 Prozent. Tendenz steigend. Damit sind Londoner Schulkinder dicker als andere Kinder in Großbritannien. Die Gründe sind unklar.

Jetzt schlagen Gesundheitspolitiker Alarm. "Es ist höchste Zeit, dass Hausärzte in ihren Sprechstunden mehr Augenmerk auf diese Volkskrankheit legen", sagte Pamela Chesters. Chesters berät den Londoner Bürgermeister Boris Johnson in Gesundheitsfragen.

Hausärzte in der Hauptstadt wurden aufgefordert, in ihren Praxen spezielle Ernährungsberatungskurse anzubieten, die sich gezielt an junge Familien wenden.

Und: "Übergewicht und Adipositas kosten London jährlich mehr als 900 Millionen Pfund (umgerechnet mehr als 1,1 Milliarden Euro)", stellte kürzlich die auflagenstarke Londoner Abendzeitung "Evening Standard" kritisch fest. "Das kann nicht so weiter gehen!"

Hausärzte aus London wiesen gegenüber der "Ärzte Zeitung" darauf hin, dass die Kürzungen im Gesundheitsetat bereits zur Streichung zahlreicher primärärztlicher Ernährungsberatungsangebote geführt haben.

Laut Londoner Gesundheitsministerium ist jeder zweite Londoner übergewichtig beziehungsweise adipös. Die Zahl übergewichtiger beziehungsweise stark übergewichtiger Patienten hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gelistet als Best-Practice-Intervention

Psychische Gesundheit: OECD lobt deutsches Online-Programm iFightDepression

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie