Klinik-Brand: Todesopfer war fixiert

DEGGENDORF (ths). Nach dem Brand im Bezirksklinikum Mainkofen, der einem psychisch kranken Patienten das Leben kostete, sind weitere Einzelheiten des tragischen Vorfalls ans Licht gekommen.

Veröffentlicht:

Das 53 Jahre alte Opfer, in dessen Zimmer das Feuer am Mittwochmorgen ausbrach, war am Bett fixiert gewesen. Das bestätigte der Bezirk Niederbayern als Träger des Klinikums der "Ärzte Zeitung".

Der Mann sei wegen Fremdgefährdung am Sonntag in die Klinik eingeliefert worden. Er wurde auf der Station B 17 O im Gebäude B17 aufgenommen, in dem Patienten mit schweren akuten psychiatrischen Erkrankungen untergebracht sind.

Keine Brandmeldeanlage

Nach Aussagen des Bezirks war er äußert erregt und wollte die Klinik wieder verlassen. Weil er das Pflegepersonal bedroht und Einrichtungsgegenstände zerstört habe, sei er am Dienstag gegen 22 Uhr fixiert worden, berichtete der Bezirk. Am Mittwochmorgen, gegen 6:30 Uhr, brach dann das Feuer aus.

Wodurch es im Einzelzimmer des Patienten zum Brand kam, darüber gibt es noch keine Angaben.

Über eine automatische Brandmeldeanlage verfügt das Gebäude B17 des Bezirksklinikums Mainkofen nicht. "Aufgrund des braurechtlichen Bestandsschutzes ist dies auch rechtlich nicht vorgeschrieben", stellte der Bezirk klar.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kriminalität

Lebenslange Haft in Folterprozess gegen syrischen Arzt

Kommentare
Uwe Schneider 30.06.201214:34 Uhr

In der Kombination zum Verhängnis

Baurechtliche Zulässigkeit des Fehlens einer Brandmeldeanlage hin, medizinrechtliche Zulässigkeit der Fixierung her - in der Kombination sollte oder - härter formuliert - darf das nicht vorkommen.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus