Medizinprofessor im Zentrum des Viren-Terrors

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Daß Professoren oft unordentlich, vergeßlich, wenn nicht gar trottelig sind, ist ein verbreitetes Vorurteil.

Auch Alexander Kilian, der Leiter des Instituts für Molekulargenetik an der Freiburger Uni, gehört zu dieser Spezies: Gutgläubig, auf internationale Kontakte und möglichst viele englischsprachige Publikationen mit seinem Namen versessen, läßt er sich in Renate Klöppels neuem Krimi "Die Farbe des Todes ist Schwarz" auf ein Abenteuer ein, das ihn fast den Kopf kostet und seinen Ruf als ausgezeichneten medizinischen Forscher und Hochschullehrer schwer beschädigt.

Ein japanischer Gastwissenschaftler mit besten Referenzen wird - auf eigene Kosten - in Kilians Institut tätig und verändert unter den Augen des renommierten Mediziners mit gentechnischen Methoden relativ harmlose Yersinien in hochpathogene Yersinia pestis.

Ziel der Aktion ist ein Terroranschlag in Japan, der alle historisch bedeutsamen Gewaltakte in den Schatten stellen soll: Auftraggeber ist die AUM-Sekte, die während der 1990er Jahre durch einen Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn für Schlagzeilen sorgte.

Wie schon mit den anderen Kilian-Krimis "Der Mäusemörder" und "Die Tote vom Turm" ist es der in Südbaden lebenden Pädiaterin, Musikerin und Schriftstellerin wieder gelungen, die minutiöse Schilderung wissenschaftlich fundierter Fakten und gesellschaftspolitischer Strömungen auf der einen und das liebevoll gezeichnete Porträt einer deutschen Universitätsstadt-Idylle zu einer spannenden Geschichte zu verarbeiten, die man am besten am Stück "weglesen" sollte. (fhv)

Renate Klöppel: Die Farbe des Todes ist Schwarz. Schillinger. Freiburg 2005. 9,50 Euro

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