Mehr Arme in Deutschlands Osten und Norden

Armut ist in Deutschland regional weiterhin ganz unterschiedlich verteilt: Im Osten und Norden der Republik gibt es nach wie vor mehr Arme als im Westen und Süden.

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Als "armutsgefährdet" gilt, wer weniger als 826 Euro im Monat zur Verfügung hat.

Als "armutsgefährdet" gilt, wer weniger als 826 Euro im Monat zur Verfügung hat.

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WIESBADEN (dpa). So war 2010 etwa jeder Fünfte in Mecklenburg-Vorpommern und Bremen von Armut bedroht, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte.

In Baden-Württemberg und Bayern war das Armutsrisiko nur halb so hoch: Dort galt ungefähr jeder Neunte als arm. Zahlen für ganz Deutschland gibt es noch nicht.

Grenze liegt bei 826 Euro

Nach der Definition der Statistiker gilt als "armutsgefährdet", wer von weniger als 826 Euro im Monat leben muss. Bei Familien mit zwei Kindern beginnt Armut bei 1735 Euro.

Nach einer Festlegung der Europäischen Union sind Menschen dann armutsgefährdet, wenn sie mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung auskommen müssen.

Jeder Fünfte in den neuen Ländern ist arm

In den neuen Ländern einschließlich Berlin war danach 2010 fast jeder Fünfte (19 Prozent) arm. In den alten Bundesländern hatten nur 13 Prozent ein erhöhtes Armutsrisiko.

Das waren ungefähr genauso viele wie vor fünf Jahren. Im Osten ist der Anteil der Armen dagegen leicht zurückgegangen, um gut einen Prozentpunkt.

Lage hat sich in Brandenburg und Sachsen-Anhalt verbessert

Am stärksten war der Rückgang in Brandenburg: In dem Bundesland war das Armutsrisiko mit 16,3 Prozent fast drei Prozentpunkte geringer als 2005.

Auch in Sachsen-Anhalt hat sich die Lage verbessert: Zwar lebten dort noch immer 19,8 Prozent der Menschen unter der Armutsschwelle, das waren aber 2,6 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren.

Die wenigsten Armen innerhalb Ostdeutschlands gibt es in Brandenburg (16 Prozent) und Thüringen (18 Prozent).

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