Weltrisikobericht
Mehr Schutz von Flüchtlingen vor Corona angemahnt
Die Coronavirus-Pandemie verschärft prekäre Verhältnisse, in denen viele der fast 80 Millionen Geflüchteten und Vertriebenen weltweit leben, warnen die Autoren des nun vorgestellten Weltrisikoberichts 2020.
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Hilfsorganisationen fordern im neuen Weltrisikobericht einen besseren Schutz für Flüchtlinge (hier auf der griechischen Insel Lesbos) vor den Folgen der Corona-Pandemie.
© Petros Giannakouris/AP/dpa
Berlin. Zivile Hilfsexperten mahnen im Weltrisikobericht 2020 einen besseren Schutz für Flüchtlinge und Migranten vor den Folgen der Corona-Pandemie an.
Diese verschärfe „die ohnehin prekären Verhältnisse, in denen viele der derzeit fast 80 Millionen Geflüchteten und Vertriebenen weltweit leben“, warnten die Autoren am Dienstag bei der Veröffentlichung der Untersuchung.
„Folglich besteht ein erhöhtes Risiko, dass ein solches Ereignis zur humanitären Katastrophe wird“, heißt es in dem Bericht, der vom Bündnis Entwicklung Hilft und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV) veröffentlicht wurde.
„Auch Wanderarbeiter und Wanderarbeiterinnen sind von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen. Im Fall eines extremen Naturereignisses sind sie daher besonders verwundbar“, heißt es.
Weltrisikoindex für 2020
Der Weltrisikobericht enthält als zentrales Element den Weltrisikoindex 2020, der für 181 Länder das Risiko angibt, dass dort ein extremes Naturereignis zu einer Katastrophe führt. Seit 2018 wird der Index vom IFHV berechnet.
Die drei Länder mit dem höchsten Katastrophenrisiko sind demnach die tropischen Inselstaaten Vanuatu, Tonga und Dominica. Für Dominica konnte das Risiko aufgrund verbesserter Datenlage erstmals berechnet werden. Insgesamt befinden sich die Hotspot-Regionen des Katastrophenrisikos in Ozeanien, Südostasien, Mittelamerika sowie in West- und Zentralafrika. Deutschland liegt mit einem sehr geringen Katastrophenrisiko auf Rang 162. (dpa)