Alternativer Nobelpreis

Mutige Kämpfer für Menschenrechte geehrt

Der Alternative Nobelpreis ehrt unermüdliche Kämpfer für die Schwächsten in der Gesellschaft. Heute wurden die Preisträger des diesjährigen Right Livelihood Award in Stockholm bekannt gegeben.

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STOCKHOLM. Der 1952 geborene Inder Colin Gonsalves gilt als einer der erfolgreichsten Menschenrechtsanwälte. Er ist Rechtsanwalt am Obersten Gerichtshof Indiens und gründete 1989 das Human Rights Law Network. Er bekommt den Preis, weil er seit drei Jahrzehnten moderne Sklaven, Slumbewohner, Frauen und Arme verteidigt. Sein Menschenrechtsnetzwerk HRLN erstritt unter anderem ein "Recht auf Nahrung", was das Leben von 400 Millionen Menschen verbesserte, wie die Right Livelihood Award Stiftung in Stockholm mitteilte. Gonsalves und sein Netzwerk erreichten auch, dass private Krankenhäuser Opfer von Säureattacken kostenlos behandeln müssen.

Der Alternative Nobelpreis

Der Preis wird seit 1980 in kritischer Distanz zu den traditionellen Nobelpreisen an Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden vergeben.

Die mit je rund 105.000 Euro dotierte Auszeichnung geht zudem an die Äthiopierin Yetnebersh Nigussie für ihr Engagement für Menschen mit Behinderung in Afrika und weltweit. Die 35-jährige Rechtsanwältin ist selbst seit ihrem sechsten Lebensjahr blind. Dadurch entkam sie laut Right Livelihood Stiftung einer frühen Heirat und konnte auf eine Blinden-Schule gehen. Nigussie gehört zu den Mitbegründern des äthiopischen Zentrums für Behinderung und Entwicklung und arbeitet als Inklusionsbeauftragte für die Nichtregierungsorganisation "Light for the world".

Die investigative Journalistin Khadija Ismayilova (41) aus Aserbaidschan bekommt den Preis wiederum für ihre mutige Aufdeckung von Korruption auf höchster Regierungsebene. So deckte sie auf, wie sich die Familie von Präsident Ilham Aliyev in der öl- und gasreichen Ex-Sowjetrepublik bereicherte. Oft wurde Ismayilova die Arbeit erschwert. Sie wurde mit der Veröffentlichung von Sex-Videos erpresst und 2014 festgenommen. , die sie auch ins Gefängnis brachte.

Den undotierten Ehrenpreis erhält der amerikanische Umweltrechtler Robert Bilott, der in einem 19 Jahre dauernden Rechtsstreit 70.000 Anwohner vertrat, deren Trinkwasser chemisch verseucht worden war. Der 52-Jährige trat dabei gegen den US-amerikanischen Chemie-Giganten DuPont an. Er erstritt nicht nur eine Entschädigung für seine Mandanten, sondern drängt seitdem auch auf eine bessere Regulierung giftiger Chemikalien. (dpa)

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