Neue Ausstellung zum organisierten Mord an Juden

BERLIN (dpa). Eigentlich ist das Grauen des organisierten Völkermords an den Juden in Europa unbegreifbar. Die Gedenkstätte "Haus der Wannsee-Konferenz" in Berlin unternimmt mit ihrer neuen Dauerausstellung den Versuch, die Hintergründe und Motive der beteiligten Institutionen und Personen transparenter zu machen, wie Leiter Norbert Kampe sagte.

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14 Jahre nach Eröffnung der ersten zentralen Gedenkstätte in Deutschland zu diesem Thema sei es außerdem notwendig, die neuesten Forschungsergebnisse nach Öffnung der osteuropäischen Archive zu berücksichtigen. Die neue Ausstellung ist gestern eröffnet worden.

In der 1914/1915 errichteten Villa am Wannsee beschlossen hochrangige Vertreter der NS-Machthaber, des SS- und Polizeiapparats und der Ministerialbürokratie am 20. Januar 1942 die systematische Ausrottung der europäischen Juden. Die Teilnehmer der "Wannsee-Konferenz" besprachen die technischen und organisatorischen Einzelheiten der Deportation und industriellen Massentötung der Juden.

Die neue Ausstellung versuche, die Interessen und Fragestellungen der Besucher zu berücksichtigen, erläuterte der pädagogische Leiter Wolf Kaiser. So setze die thematische Aufbereitung nicht mehr erst 1933 ein. In zwei der 15 Räume werden die Gründe für aufkommenden Rassismus und Judenfeindschaft im 19. Jahrhundert und Integration wie Antisemitismus in der Weimarer Republik vermittelt.

Etwa 95 Prozent der mehr als 600 Fotos und etwa 150 Dokumente sind neu ausgewählt worden. Erstmals integrierten die Ausstellungsmacher die Dokumentation von vier jüdischen Familienschicksalen - zwei aus Polen, eine aus Frankreich sowie das der Berliner Familie Silberstein. Überlebende Kinder stellten persönliche Dokumente und Fotos zur Verfügung, die sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung ziehen.

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