Reanimationsregister

Bilanz für 2024: Mehr Ersthelfer haben Patienten reanimiert

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin meldet eine erfreuliche Entwicklung: Im vergangenen Jahr ist die Reanimationsquote durch Ersthelfer und die Telefonreanimation gestiegen.

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Disponent in der Integrierten Leitstelle der Berufsfeuerwehr in München. Im Vordergrund ist als Anleitung der Algorithmus für eine Telefonreanimation zu sehen.

Disponent in der Integrierten Leitstelle der Berufsfeuerwehr in München. Im Vordergrund ist als Anleitung der Algorithmus für eine Telefonreanimation zu sehen.

© picture alliance / dpa | Stephan Jansen

Nürnberg/Düsseldorf. Im Deutschland sind Menschen im vergangenen Jahr häufiger durch Ersthelfer reanimiert worden als in den Jahren zuvor. Das geht aus neuen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters für das Jahr 2024 hervor. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin (DGAI) am Mittwoch mitgeteilt.

Demnach ist die sogenannte Reanimationsquote durch Ersthelfer von 50,7 Prozent (2023) auf 55,4 Prozent gestiegen. Für das Register sind nach Angaben der DGAI Daten aus 198 Notarzt- und Rettungsdiensten aus dem ganzen Bundesgebiet ausgewertet worden. Dadurch seien Versorgungsregionen mit etwa 42 Millionen Menschen erfasst worden.

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Aus dieser Gruppe sind dann nochmals 44 Standorte ausgewählt worden, bei denen die Dokumentation qualitativ besonders hochwertig gewesen ist, heißt es. Auf dieser Basis ließen sich dann Hochrechnungen und valide Rückschlüsse auf die Reanimationsversorgung in Deutschland vornehmen, heißt es.

Ersthelferquote noch weit von Vorbildern in Skandinavien entfernt

Die höhere Ersthelferquote bezeichnete Professor Matthias Fischer, Mitglied im Organisationskomitee des Deutschen Reanimationsregisters, als „ermutigend“. Sie machten deutlich, dass die langjährigen Anstrengungen in der Bevölkerung Wirkung zeigen.

Allerdings sei man noch weit von Vorbildern in Skandinavien entfernt, wo Reanimationsquoten durch Ersthelfer von über 70 Prozent erreicht werden. „Was wir brauchen, sind gesetzlich verankerte Reanimationsschulungen an Schulen und passgenaue Trainingsangebote für Erwachsene“, forderte Professor Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Reanimationsregisters.

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Noch ausgeprägter sei die Entwicklung im vergangenen Jahr bei der Telefonreanimation. In der Referenzgruppe habe die Quote der Ersthelfer von 33 Prozent (2023) auf 40 Prozent im Jahr 2024 zugenommen. „Die telefonische Anleitung durch die Leitstellen hilft Ersthelfenden, die Hemmschwelle zu überwinden und trägt wesentlich dazu bei, die Überlebenschancen zu verbessern“, erläuterte Fischer.

Nach Angaben der DGAI ist das Reanimationsregister mit über 560.000 Datensätzen die größte notfallmedizinische Datenbank im deutschsprachigen Raum. Knapp 80.000 Datensätze seien im vergangenen Jahr dazugekommen. (fst)

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