Rita Süssmuth ebnet Weg zur Drogensubstitution

Ärzte, die Methadon einsetzen, werden kriminalisiert. Aber eine Wende ist in Sicht.

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Die Substitution illegaler Drogen mit Methadon ist heute gängige Praxis - 1988 war sie noch höchst umstritten.

Die Substitution illegaler Drogen mit Methadon ist heute gängige Praxis - 1988 war sie noch höchst umstritten.

© Klaus Rose

New York, 31 August 1988. In einem Interview mit Karin Michels, der New Yorker Korrespondentin der "Ärzte Zeitung", plädiert Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth für eine erleichterte Praxis der Drogensubstitution mit Methadon.

In Deutschland werden Ärzte von Staatsanwälten verfolgt und mit Berufsverboten bedroht. Nach einer USA-Reise zieht Süssmuth vor dem Hintergrund der Aids-Katastrophe Bilanz.

"Ganz besonders in New York habe ich den Eindruck gewonnen, dass bei den dort vorhandenen Zahlen an Fixern in sozial äußerst schlechter Lage die dort laufenden Methadon-Programme sehr wichtig sind, zumindest einen Teil der 250.000 Abhängigen sozial zu integrieren, deren Kriminalität herabzusetzen und Beschaffungsprostitution zu vermindern."

Weiter: "Ich werde bei uns mit Befürworten und Gegnern einer erweiterten Methadontherapie diskutieren, ob die Indikation bei uns zu eng gestellt ist."

Bereits wenige Monate zuvor hatten Sozialbehörde und Ärztekammer in Hamburg ein Modellprojekt vereinbart. (HL)

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