"Ärzte ohne Grenzen"

Schlangenbiss-Gegengift geht zur Neige

Veröffentlicht:

BERLIN. Ein wichtiges Gegengift bei Schlangenbissen wird bald nicht mehr verfügbar sein, warnt "Ärzte ohne Grenzen".

Nach den Angaben verfallen die letzten Bestände des Mittels Fav-Afrique im Juni 2016. Der Hersteller Sanofi Pasteur habe die Produktion 2014 eingestellt.

Den Medizinern zufolge fehle jetzt mindestens zwei weitere Jahre lang ein Ersatzprodukt. Fav-Afrique wirkt gegen Gift von zehn Schlangenarten - darunter Kobra und Mamba. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 09.09.201514:01 Uhr

Anti-Toxin

Während meiner E-Helfer Jahre in Westafrika Anfang der 80er Jahre, hatte ich während der "Feldarbeit" auch immer in der Auto-Kühlbox ein trivalentes Schlagengift-Serum mit angesagter Wirksamkeit gegen die wichtigsten Schlangenbisse für meine Mannschaft dabei.
Wir haben es gottlob während der drei Jahre niemals gebraucht, denn es war ja auch immer noch von hyperimmunisierten Pferden gewonnen. Ein human-homologes gab es damals noch nicht.
Im tropischen Westafrika begegnet man den Giftnattern (Spei-)Kobra (franz. cracheur) und einer (grünen) Mamba am Tage sowieso nicht, weil die i.d.R. nachtaktiv sind und sich tagsüber (vor uns) verstecken. Vielmehr ist besondere Obacht der trägen Puffotter (Bitis) gegenüber angezeigt. Und deren Bisse mit den 2 cm langen Zähnen verursachen bekanntlich fürchterliche toxische Blutungen.
Einem cracheur (Spitting cobra) bin ich nur ein einziges Mal begegnet, und der ausgerechnet abends an meiner Pferde-Box. Überfahren mit dem Landrover habe ich auch einmal eine grüne Mamba (Dendroapsis) auf der nächtlichen Überlandstraße. Mein an Aids verstorbener Freund J. Giese vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg, hatte sogar auf dem Terrain unseres Hygiene-Instituts in Lome unter seinem VW-Bully einmal zwei Junge davon aufgescheucht und erschlagen. Leider hat er die grünen Schönheiten statt in Formalin zu konservieren, in einem Brennspiritus-Glas versenkt. Dabei haben sie ihre grasgrüne Farbe in ein azurblau gewechselt!
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung