Schreibtherapie für traumatisierte Menschen

Ein ungewöhnliches Online-Projekt für Menschen, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben, ist von der "Bayer Cares Foundation" ausgezeichnet worden.

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BERLIN (eb). Die "Bayer Cares Foundation" zeichnet "Lebenstagebuch" - eine Schreibtherapie für traumatisierte Kinder des Zweiten Weltkrieges - mit dem "Aspirin Sozialpreis 2012" aus.

Als Sieger erhält das weltweit einzigartige Projekt ein Preisgeld von 15 000 Euro. Es steht exemplarisch für Innovation in der sozialmedizinischen Nachsorge.

Etwa 16,5 Millionen der heute über 65-Jährigen haben als Kinder den Zweiten Weltkrieg miterlebt. Circa 30 Prozent von ihnen leiden noch heute unter Depressionen und Ängsten, jeder Zwanzigste sogar an einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Diesen Menschen hilft das Berliner Projekt "Lebenstagebuch" mit einer kostenlosen sechswöchigen Internet-Schreibtherapie, die hausärztlich begleitet wird.

Kurzzeit-Therapie verbessert die Lebensqualität

Die Betroffenen erzählen ihre traumatischen Erlebnisse in schriftlicher Form und betten diese in ihre Lebensgeschichte ein.

Eine Studie der Universität Greifswald belegt, dass die Kurzzeit-Therapie die Lebensqualität der Betroffenen maßgeblich verbessert.

Es handelt sich um das weltweit einzige Angebot dieser Art für Kinder des Zweiten Weltkrieges. Das Projekt wurde 2008 gestartet und wird von einem hauptamtlichen und vier ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen.

Den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Platz belegt das in Berlin aktive Netzwerk von Arzt- und Zahnarztpraxen der "MUT Gesellschaft für Gesundheit", das obdachlose Menschen medizinisch versorgt.

Platz drei und eine Prämie von 5 000 Euro erzielte das von Lehrern und Schülern gemeinsam entwickelte Heidelberger Programm "Rebound" zur Suchtprävention für Jugendliche.

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