Ärzte ohne Grenzen

Sorge um Rettungsschiff „Aquarius“

Italienische Behörden machen Druck: Ärzte ohne Grenzen kämpft um Rettungsschiff im Mittelmeer.

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ROM/BERLIN. Wegen angeblicher Fehler bei der Entsorgung von Bordabfällen haben die italienischen Justizbehörden beantragt, das von SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen betriebene Rettungsschiff Aquarius zu beschlagnahmen. Ärzte ohne Grenzen verurteilt diese Entscheidung in einer Mitteilung aufs Schärfste. Es handele sich um eine unverhältnismäßige und unbegründete Maßnahme, die lediglich dazu dienen soll, lebensrettende Aktionen auf See weiter zu kriminalisieren.

Die Aufforderung der italienischen Behörden, die Aquarius zu beschlagnahmen, und die Anordnung, einige der Bankkonten der Organisation einzufrieren, folge einer länger andauernden Ermittlung wegen der Müllentsorgung an Bord der Rettungsschiffe Aquarius durch die Staatsanwaltschaft in Catania. Es ging dabei insbesondere um Kleidung von Geretteten, Lebensmittelreste und Abfälle, die bei medizinischen Behandlungen anfallen.

Bei allen Aktivitäten im Hafen, inklusive der Müllbeseitigung von den Rettungsschiffen, habe Ärzte ohne Grenzen immer die Standardverfahren eingehalten, so die Organisation. Die zuständigen Behörden hätten diese Verfahren seit Aufnahme der Such- und Rettungsaktivitäten von Ärzte ohne Grenzen im Jahr 2015 nicht in Frage gestellt, geschweige denn eine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit festgestellt.

„Dieser jüngste Versuch der italienischen Behörden, die humanitären lebensrettenden Such- und Rettungsarbeiten um jeden Preis einzustellen, ist übel“, sagt Karline Kleijer, Notfallkoordinatorin von Ärzte ohne Grenzen. „Wir sind mehr als bereit, den Sachverhalt klarzustellen und für die Verfahren, die wir eingehalten haben, Rechenschaft abzulegen, nichtsdestotrotz bekräftigen wir die Legitimität und die Rechtmäßigkeit unserer humanitären Arbeit“, so Gabriele Eminente von Ärzte ohne Grenzen in Italien. (eb)

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