„Allianz pro Schiene“

Straßenunfälle verursachen sehr hohe Folgekosten

Der Verkehr in Deutschland hat 2017 hohe Folgekosten verursacht, die die Allgemeinheit tragen muss – etwa Behandlungskosten. Besonders Straßenunfälle schlagen zu Buche.

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Zu den externen Kosten zählen Kosten, die durch Klima und Umweltschäden entstehen, oder durch die Folgen von Unfällen.

Zu den externen Kosten zählen Kosten, die durch Klima und Umweltschäden entstehen, oder durch die Folgen von Unfällen.

© Hendrik Schmidt/dpa

BERLIN. Der Verkehr hat im Jahr 2017 in Deutschland Folgekosten von rund 149 Milliarden Euro produziert.

Das berichtet der Verein „Allianz pro Schiene“ mit Verweis auf die Ergebnisse einer Studie, die vom Verkehrsbündnis selbst in Auftrag gegeben wurde. Das Züricher Forschungsunternehmen Infras hat die Berechnungen über die externen Kosten durchgeführt.

„Zu den externen Kosten zählen alle negativen Auswirkungen der Mobilität, für die nicht die Verkehrsteilnehmer selbst bezahlen“, hieß es. Darunter verstehen die Studienautoren etwa Kosten, die durch Klima und Umweltschäden entstehen, oder durch die Folgen von Unfällen.

Diese Kosten müssten von der Allgemeinheit oder den kommenden Generationen bezahlt werden, etwa durch Krankenversicherungsbeiträge oder Steuern, so die „Allianz pro Schiene“.

Straßenverkehr verantwortlich für Großteil der externen Kosten

94,5 Prozent der Kosten sei der Straßenverkehr verantwortlich. Hier sind es der Studie zufolge vor allem die zahlreichen Unfälle (41 Prozent), die die finanzielle Belastung für die Allgemeinheit nach oben treiben.

Es folgen Kosten durch die Herstellung von Fahrzeugen oder die Stromproduktion (21 Prozent), Klimakosten (18 Prozent) und Kosten für Natur und Landschaft (9 Prozent).

Um diese zu beziffern, beriefen sich die Studienautoren auf Berechnungen des Umweltbundesamts sowie der Europäischen Kommission, hieß es.

Der Schienenverkehr ist laut der Studie für 3,8 Prozent der Kosten verantwortlich, der Luftverkehr für 0,9 Prozent. Allerdings wurden hierbei – aus methodischen Gründen, wie es hieß – nur inländische Flüge berücksichtigt, keine grenzüberschreitenden.

Überblick über Unfallhäufigkeiten

Die Unfälle im Straßenverkehr sind somit laut „Allianz pro Schiene“ die Treiber Nummer 1 bei den externen Kosten.

Wer wissen möchte, wo in seiner Umgebung Stellen mit erhöhter Unfallgefahr lauern, dem hilft ein Blick auf den interaktiven Unfallatlas, den die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder jährlich aktualisieren.(dpa/ths)

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Kommentare
Jochem Buschmeyer 26.08.201919:38 Uhr

Wer die Musik (Studie) bezahlt, ...

... hat Einfluss auf die Melodien. „Allianz pro Schiene“ wird keine Studie promovieren, die die ev. Vorteile der „Straße“ aufzeigt. Wiewohl natürlich soviel, vor allem Schwerlast-Verkehr, wie möglich auf die „Schiene“ verlagert werden sollte.

Carsten Windt 26.08.201914:33 Uhr

Wenn das so ist

dann lasst uns doch mal anfangen, wo die größten Gefahren sind.
Fahren ohne Helm

Fahren mit einem E-Scooter (Neu und in der Unfallbilanz schon messbar)
Fahren mit dem Fahrrad (insbesondere Pedelec)
Fahren mit Skateboards
fahren mit Inline Skates....

Natürlich geht vom Auto ein erhebliches Unfallrisiko aus. Aber die obigen Punkte zeigen das Gefährdungspotential, insbesondere für Fußgänger, da obige Gruppen regelmäßig am Straßenverkehr teilnehmen, sich aber meist einen Dreck um Verkehrsregeln scheren.

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