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Tess Gerritsen - erfolgreiche Krimiautorin und Ärztin
Sie wollte Schreiben, ihr Vater bestand auf ein Medizinstudium: Die Ärztin Tess Gerritsen ist seit Jahren eine weltweit erfolgreiche Krimi- und Thriller-Autorin.
Ihre Bücher wurden bis heute mehr als 15 Millionen Mal verkauft und in 32 Sprachen übersetzt - Tess Gerritsen ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt.
Dabei hatte die US-Amerikanerin zunächst eine andere Karriere im Blick. Vor ihrem sagenhaften Aufstieg als Schriftstellerin arbeitete Gerritsen acht Jahre als Internistin.
Erst nach der Geburt ihres Sohnes begann die Ärztin, sich ihrer eigentlichen Leidenschaft zuzuwenden - dem Schreiben.
"Ich wollte Märchenerzählerin werden"
Tess Gerritsen wurde 1953 in San Diego, der zweitgrößten Stadt Kaliforniens, geboren.
"Seit meinem siebenten Lebensjahr wollte ich Märchenerzählerin werden", erzählt die Autorin im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung", "aber mein praktisch veranlagter chinesisch-amerikanischer Vater warnte mich, dass Schreiben kein Weg sei, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten."
"Medizin eine sichere und angesehene Profession"
Die Tochter, so befand der Vater, sollte einen anständigen Beruf ergreifen, am besten den eines Mediziners.
"Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum so viele asiatisch-stämmige US-Amerikaner Ärzte sind? Alle haben Väter wie ich, die ihre Kinder davon überzeugt haben, dass die Medizin eine sichere und angesehene Profession ist."
Ihr Leben änderte sich, als sie schwanger wurde
Also schrieb sich Tess Gerritsen an der renommierten Stanford University ein und wechselte später nach Berkeley an die ebenso angesehene University of California. Hier legte sie 1979 ihr medizinisches Examen ab und arbeitete im Anschluss als Internistin in Honolulu auf Hawaii.
Ihr Leben änderte sich von Grund auf, als sie schwanger wurde und gemeinsam mit ihrem Mann, der ebenfalls als Arzt in einer Klinik arbeitete, entschied, dass sie die nächsten Jahre der Erziehung ihres Kindes widmen würde.
Mit Kurzgeschichte einen Preis gewonnen
In ihrer spärlichen Freizeit knüpfte sie da an, womit sie als junge Erwachsene aufgehört hatte - mit dem Schreiben. Aus Spaß beteiligte sie sich an einem Literaturwettbewerb des "Honolulu Magazine" und gewann mit ihrer Kurzgeschichte den ersten Preis.
Dennoch sei ihr der Einstieg in den neuen Beruf nicht leicht gefallen, erinnert sich Tess Gerritsen, im Gegenteil: "Die Hauptschwierigkeit war, sich bei der Familie und den Freunden Respekt zu verdienen. Die dachten nämlich, dass das bloß ein Hobby von mir sei. Sie wussten nicht, wie ernst es mir und wie entschlossen ich war."
Mehrere Verlage lehnten ihre Manuskripte ab
Nachdem mehrere Verlage ihre Manuskripte abgelehnt hatten, veröffentlichte Tess Gerritsen 1987 ihren ersten Roman, den Romantic-Mystery-Thriller "Call after midnight" ("Der Anruf kam nach Mitternacht"), dem bis 1996 acht weitere Romane dieses Genres folgten.
Eines Tages lernte die Autorin einen ehemaligen Polizeibeamten kennen, der inzwischen einen Sicherheitsdienst für US-amerikanische Geschäftsleute in Russland unterhielt.
Er erzählte ihr vom mysteriösen Verschwinden russischer Straßenkinder, die aller Wahrscheinlichkeit nach von der Mafia gekidnappt und als Organspender ins Ausland verkauft würden.
"Kalte Herzen" bescherten ihr Weltruhm
Mit Hilfe ihres Schwagers, der als Journalist für die "Newsweek" arbeitete, ging Gerritsen der Sache nach.
Am Ende fanden sich zwar keine Beweise für den vermuteten Menschenhandel, jedoch inspirierte der Fall die Autorin zu ihrem ersten Medizinthriller "Harvest" ("Kalte Herzen"), der gleich nach seinem Erscheinen 1996 die Bestsellerlisten eroberte und ihren Weltruhm begründete.
Seither haben sich Tess Gerritsens Romane über 15 Millionen Mal verkauft, ihre Bücher sind in 32 Sprachen übersetzt worden und auch in Deutschland überaus erfolgreich.
Dem Erscheinen eines neuen Buchs um die Gerichtsmedizinerin Maura Isles und die Kriminalbeamtin Jane Rizzoli fiebern viele Leser geradezu entgegen.
Warum gerade Thriller aus der Forensik seit vielen Jahren so populär sind, darauf hat die Autorin eine einfache Antwort: "Sie geben den Leuten die Rückversicherung, dass es eine Antwort auf jedes Geheimnis gibt. Gerichtsmediziner liefern Beweise. Wir wollen doch, dass der wahre Täter überführt wird."
"Liebe es, Welten aus dem Nichts zu erschaffen"
Am Schreiben liebt Tess Gerritsen vor allem die Flexibilität, die damit verbundenen Reisen und die Geburt eines Romans aus einer Idee: "Ich liebe es, Welten aus dem Nichts zu erschaffen."
Ein Roman pro Jahr - als Autorin ist Tess Gerritsen ebenso fleißig, wie sie es auch als Ärztin war.
Keine Rückkehr in ihren alten Beruf
Neben ihrem Beruf hat sie zwei Söhne großgezogen, die inzwischen aus dem Haus sind, und ihr Haus in Camden an der Küste des US-Bundesstaates Maine in Ordnung gehalten.
Eine Rückkehr in ihren alten Beruf ist für sie undenkbar. "Es ist jetzt 21 Jahre her, seitdem ich zum letzten Mal als Ärztin tätig war. Nach all den Jahren vermisse ich die Arbeit nicht mehr."
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