Training trotz unheilbarer Krebserkrankung

FRANKFURT/MAIN (Smi). Einen solchen Kampf hat es im Eishockey noch nie gegeben: Torhüter Robert Müller, Nationalspieler und Profi bei den Kölner Haien, ist unheilbar an Krebs erkrankt. Vom Eis will er aber so schnell nicht.

Veröffentlicht:
Spielen statt vom Krebs besiegt werden: Robert Müller von den Kölner Haien ist an Krebs erkrankt.

Spielen statt vom Krebs besiegt werden: Robert Müller von den Kölner Haien ist an Krebs erkrankt.

© Foto: dpa

Im November 2006 diagnostizierten Ärzte bei Robert Müller einen Hirntumor, der operativ nicht vollständig zu entfernen sei. Nach einer ersten Operation und anschließender Strahlen- und Chemotherapie war der 28-Jährige guter Dinge. Damals konnten ihm die Ärzte nicht versprechen, den Tumor vollständig zu entfernen. Im August dieses Jahres wurde bei einer Routineuntersuchung in Heidelberg festgestellt, dass der Tumor schneller als gedacht wieder gewachsen ist. Der zweifache Familienvater musste erneut operiert werden. Die Diagnose im Anschluss war niederschmetternd: Der Eishockeyprofi werde nicht mehr lange leben.

Da der Torhüter seine Erkrankung nicht länger geheim halten wollte, entband er seine Ärzte von der Schweigepflicht. Professor Wolfgang Wick von der Uniklinik Heidelberg stellte im Nachrichtenmagazin "Spiegel" klar, dass es sich bei dem Tumor seines Patienten um ein Glioblastom handelt. "Robert Müller ist schon über die mittlere Lebenserwartung bei dieser Art von Tumoren hinweg."

Sein Schicksal vor Augen, hat sich Müller nun einem letzten Kampf verschrieben: Er will noch einmal zurück aufs Eis. Dafür trainiert er hart. Den Respekt seiner Teamkollegen hat er schon längst. Robert Müller, sagt Haie-Profi Andreas Renz, sei ein "unglaublicher Mensch, der anderen trotz des eigenen Leidens immer Mut macht". Mut und Beharrlichkeit zeigt der Keeper auch im Kampf gegen seinen größten Gegner: Nach seiner ersten Operation schaffte er es wieder bis in die Nationalmannschaft. Sechs Wochen nach seiner zweiten Op und der finalen Diagnose saß er wieder auf der Ersatzbank. 80 Prozent seiner Leistungskraft habe er bereits wieder erreicht. Sein Ziel: 100.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung