Vier Kandidaten für die Wahl zur Giftpflanze des Jahres

Mohn, Goldregen, Narzisse oder Weihnachsstern, wer wird das Rennen für 2012 machen? Der Botanische Sondergarten Wandsbek ruft zur Abstimmung auf.

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HAMBURG (ug/eb). Die Abstimmung hat Tradition: Vor sieben Jahren hat der Botanische Sondergarten Wandsbek erstmals dazu aufgerufen, sich an der Wahl zur Giftpflanze des Jahres 2005 zu beteiligen.

Für 2012 sind Mohn, Goldregen, Narzisse und der Weihnachtsstern nominiert. Die Online-Abstimmung läuft noch bis zum 15. Dezember.

Zur Giftpflanze des Jahres 2011 ist die Eibe (Taxus baccata) gewählt worden. In Parks, Gärten und auf Friedhöfen wächst dieser Nadelbaum mit den typischen roten Früchten häufig, in der Natur dagegen findet man die Eibe nur noch selten, sie steht sogar auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Die Nadeln enthalten den in der adjuvanten Krebstherapie eingesetzen Wirkstoff Taxol. Alle Pflanzenteile außer dem roten Fruchtfleisch sind sehr giftig.

Vergiftungssymptome treten nach etwa einer Stunde auf, Übelkeit, Schwindelgefühl, Leibschmerzen. Die Pupillen weiten sich, die Atmung wird flach, es kommt zu Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod durch Atemlähmung. Etwa 50 Eibennadeln sind die tödliche Dosis für einen Erwachsenen.

Vögel, die die Samen verbreiten, vergiften sich übrigens nicht, da sie nur das Fruchtfleisch verdauen und den giftigen Samen unverletzt wieder ausscheiden.

Eibennadeln enthalten verschiedene Diterpene mit einem Taxan-Grundgerüst, darunter Taxol. Taxane greifen röhrenförmige Strukturen in der Zelle, die Mikrotubuli, an und verhindern, dass die verdoppelten Chromosomen ordentlich auf die Tochterzellen verteilt werden.

Heute werden Diterpene aus den Blättern junger Eibentriebe extrahiert und durch eine Partialsynthese in Strukturanaloga von Taxol überführt. Ganz synthetisch geht es also bisher noch nicht, die Hersteller sind immer noch auf die Eibennadeln angewiesen.

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