Weltweit geht die Zahl der Exekutionen weiter zurück
FRANKFURT/MAIN (Smi). Die Zahl der Todesstrafen ist weltweit weiter rückläufig, wie die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) in ihrer neuen Statistik bestätigt. 90 Prozent aller Exekutionen geschehen in fünf Ländern - allen voran China.
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Signal gegen die Todesstrafe: Amnesty-Vertreter protestieren im vergangenen Jahr vor dem Brandenburger Tor in Berlin.
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Im vergangenen Jahr, so die Organisation, seien in 24 Ländern 1252 Menschen hingerichtet worden, das waren 339 weniger als ein Jahr zuvor. Zudem wurden in 51 Ländern mindestens 3347 Menschen zum Tode verurteilt, auch hier gab es einen starken Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (2006: 3861 Todesurteile).
In China sind 2007 offiziell 470 Menschen exekutiert worden, ein Jahr zuvor waren es mehr als doppelt so viele (1010). Im Iran starben 317 Menschen durch Hinrichtungen (2006: 177), in Saudi-Arabien 143 (39), in Pakistan 135 (82) und in den USA 42 Menschen (53).
In allen Fällen handele es sich dokumentierte Hinrichtungen, so amnesty, die tatsächliche Zahl könne weitaus höher liegen. So vermutet die Organisation, dass in China, wo es keine offizielle Statistik gibt und wo die Todesstrafe für mehr als 60 Delikte verhängt wird, 2007 nicht wie bekannt geworden 470, sondern über 1000 Bürger exekutiert worden sind.
Insgesamt haben 135 Staaten die Todesstrafe in Gesetz oder Praxis abgeschafft, 62 halten daran fest. Im vergangenen Jahr haben etwa Albanien, die Cook-Islands und Ruanda die Todesstrafe komplett abgeschafft.