Zehn Ärzte versorgten über 1000 Verletzte

LONDON (ug). Zehn Ärzte mußten in einem kleinen Krankenhaus am Tag der Flut über 1000 Verletzte versorgen. Eine fast unmögliche Aufgabe.

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300 Ärzte im südasiatischen Katastrophengebiet hat das britische Fachmagazin "The Lancet" angemailt und sie gebeten, von der Flut zu erzählen. Von den vielen Antworten sind ein paar in der neuen Ausgabe des Lancet veröffentlicht. Besonders betroffen, auch jetzt noch drei Wochen nach der Katastrophe, macht der Bericht von drei Ärzten aus Thailand, die im Takuapa Hospital arbeiten, das drei Kilometer von der Westküste entfernt liegt. Chansak Wacharong, Bovornrit Chukpaiwong und Banchon Mahaisavariya erzählen vom 26. Dezember, dem Tag, an dem die Flut kam:

Das Takuapa Hospital ist ein kleines Krankenhaus der Allgemeinversorgung mit 180 Betten. Nur zehn Ärzte arbeiten hier, darunter fünf Allgemeinmediziner, zwei Orthopäden, ein Chirurg und zwei Kinderärzte. Die gesamte Belegschaft mußte sich in der Notaufnahme um die über 1000 Verletzten kümmern, die in den 24 Stunden nach dem Tsunami eingeliefert wurden. Eigentlich ist das Krankenhaus nur für 50 bis 60 akut Verletzte eingerichtet. Alle Ärzte halfen bei der Erstversorgung, bei der Wiederbelebung und der Identifizierung von Patienten.

140 der Verletzten, die operiert werden mußten, hatten infizierte Wunden. Die Wunden waren stark verschmutzt, enthielten Sand und Schlamm, waren grau gefärbt und stanken faulig.

Für Stunden nach dem Tsunami funktionierte das Telefon nicht. Bitten um Hilfe wurden deshalb von Ambulanzfahren zum größeren Provinzkrankenhaus gefahren.

Denn das kleine Takuapa Hospital hat nur vier Op-Säle. Es war also unmöglich, alle Verletzten schnell zu operieren, bei denen das nötig war. Fast alle Wunden wurden zu spät versorgt, deshalb infizierten sie sich alle.

Am Morgen des 27. Dezember kam Hilfe: Ärzte, Sanitätsteams und Hilfsorganisationen aus Bangkok.

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