Stigmatisierung verhindern

medica mondiale-Gründerin: Folgen sexualisierter Kriegsgewalt mehr erforschen

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Bonn. Die Folgen von sexualisierter Gewalt im Krieg müssen nach Worten der Gynäkologin Monika Hauser gezielter erforscht werden. Es handle sich dabei nicht um ein individuelles Problem, sagte Hauser am Samstag in Wesseling bei Bonn. Vielmehr hinterließen solche Erfahrungen deutliche „Spuren in der Würde und Integrität der Menschen“. Viel zu oft würden Überlebende von ihrem eigenen Umfeld stigmatisiert und ausgegrenzt, so die Gründerin der Frauenrechtsorganisation medica mondiale.

Nicht gelöste Probleme gebe es indes auch hierzulande, fügte Hauser hinzu. So würden Geflüchtete bisweilen zum Sündenbock für sexualisierte Gewalt gemacht, obwohl sich über zwei Drittel dieser Taten im „biodeutschen Nahfeld“ ereigneten. Daher sei es entscheidend, die politischen und gesellschaftlichen Bedingungen in den Blick zu nehmen. Niemand könne es sich leisten, „die Folgen von sexualisierter Gewalt für die Zivilbevölkerung“ auszublenden.“

Die Medizinerin äußerte sich beim Fachtag „Mitgefühlsbasierte Psychotherapie“ des Gezeiten Hauses. Die Veranstaltung fand aus Anlass des 80. Geburtstags der Psychiaterin Luise Reddemann statt, die als eine der führenden Traumaforscherinnen in Deutschland gilt. (KNA)

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