ABDA widerspricht Kritik am Medikationskatalog

BERLIN (eb). Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat Baden-Württembergs AOK-Vize Dr. Christopher Hermann widersprochen, ein Medikationskatalog sei unter dem Regime von Rabattverträgen nicht umsetzbar.

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"Wir werden absichtlich von jemandem missverstanden, der keine Argumente gegen unser Zukunftskonzept findet", sagte ABDA-Vizepräsident Friedemann Schmidt.

Hermann hatte daran erinnert, dass Rabattverträge nach Vergaberecht europaweit abgeschlossen wurden und Pharmaunternehmen mit Zuschlag einen Anspruch darauf hätten, dass ihre die Verträge erfüllt werden.

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 26.09.201113:57 Uhr

ABDA "non-compliant" mit der AOK?

Entscheidend ist, dass ABDA und KBV mit ihrem jetzt auch noch
"Medikationskatalog" statt "Modellprojekt Wirkstoffkatalog" getauften, in geheimer Kohabitation entstandenen Lieblingskind etwas ausgebrütet haben, was auf immer und ewig mit "Positivliste", "Kochbuchmedizin" und
"Compliancefeindlichkeit" gehänselt werden wird.

Der "hausärztliche" KBV-Kollege, Dr. med. Carl-Heinz Müller, der wohl keine Rezepte mehr ausstellt, plante allen Ernstes: "Bei dem Modell soll vor allem die mangelnde Compliance von Patienten, die mehr als fünf Wirkstoffe einnehmen müssen, verbessert werden". Nehmen wir also Ramipril/HCT, Metoprolol, Simvastatin, Amlodipin und ASS 100. Für 6 Wirkstoffe in 5 Packungen, vom Arzt "blanco" (?) verordnet, soll der Apotheker nach Marktlage auswählen: Für die Patienten sind das bis zu z w a n z i g (20) verschiedene Verpackungen, Logos, Tablettenformen und –farben, Herstellernamen oder Reimporte aus EU-Ländern in einem e i n z i g e n Jahr. Für Stetigkeit und Achtsamkeit in der "Beratung" hat die Apotheke dann keine Zeit mehr.

Liebe ABDA mit KBV im Schlepptau, Ihr weltfremd ausgeheckter
„Medikationskatalog“ fürs Versorgungsstrukturgesetz ist absurd und eine z u s ä t z l i c h e Krankheit, die Sie zu heilen vorgeben. Während wir Hausärztinnen und Hausärzte die bestehenden Erkrankungen unserer Patienten zu heilen versuchen.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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