AOK Bayern setzt voll auf Pflegenetze

MÜNCHEN(sto). Mit dem Ziel, die medizinische Versorgung in Pflegeheimen zu verbessern, sammelt die AOK Bayern seit drei Jahren Erfahrungen mit sogenannten Pflegenetzen.

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Eine erste Zwischenbilanz falle "außerordentlich erfreulich" aus, erklärte jetzt der Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern, Dr. Helmut Platzer, in München. "Die Idee, um die Pflegeeinrichtungen ein betreuendes Ärztenetz mit einem Krankenhaus im Hintergrund aufzubauen, hat die medizinische Versorgung von Menschen in der stationären Pflege enorm verbessert", sagte Platzer.

Als unverzichtbar habe sich die ärztliche Versorgung auch außerhalb der regulären Praxisdienstzeiten und am Wochenende erwiesen, erklärte Platzer. Damit könne sichergestellt werden, dass nicht notwendige Krankenhauseinweisungen vermieden werden. Eine große Rolle für das Zusammenwirken von Ärzten, Pflegeheim und Krankenhaus in den AOK-Pflegenetzen spiele die jederzeit verfügbare Behandlungsgeschichte der Patienten.

Die AOK Bayern fördert darüber hinaus weitere Modelle. So finanziert sie als einzige Krankenkasse im Rahmen eines Modellprojekts einen fest angestellten Arzt in einem Münchner Pflegeheim. Dies führe ebenfalls zu einer Verbesserung der Versorgung, sagte Platzer.

Die Einstellung von eigenen Heimärzten habe allerdings die Schwäche, dass der angestellte Arzt nur zu den üblichen Dienst- und Einsatzzeiten verfügbar ist. Die Betreuung durch niedergelassene Ärzte bleibe bei diesem Modell daher weiterhin erforderlich. Konkret würden in dem Münchner Heim vier niedergelassene Ärzte zusätzlich hinzugezogen werden.

"Wir werden das Modell AOK-Pflegenetz zügig weiter ausbauen und verbessern", kündigte Platzer an. Eine wichtige Rolle spiele dabei ein eng abgestimmtes Vorgehen mit den bayerischen Hausärzten. "Sie sitzen an den Schalthebeln einer optimierten Versorgung und müssen auch weiterhin in dieser Rolle bleiben", erklärte die AOK.

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