NUB

AOK ruft erneut nach Innovationszentren

Immer mehr Kliniken rechnen neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden ab. Die AOK fordert, diese Entwicklung zu bremsen.

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BERLIN. Immer mehr Kliniken erbringen neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB). Vertreter der Krankenkassen fordern daher Mechanismen zur Begrenzung, zum Beispiel Innovationszentren.

Beim Einsatz von Innovationen, deren Nutzen noch nicht klar belegt sei, müsse mehr als bisher auf die Bedingungen geachtet werden, so Matthias Mohrmann, Vorsitzender der AOK Rheinland-Hamburg beim Innovationskongress der Deutschen Hochschulmedizin.

Er kritisierte unter anderem die Entwicklung der Versorgung mit endovaskulären Aortenklappen (TAVI): "Es sind inzwischen sicherlich über 100 Krankenhäuser, die das anbieten. Auch die Fallzahlen sind deutlich gestiegen, ohne dass es eine Begleitforschung gegeben hätte", so Mohrmann.

Die Eingriffe würden zum Teil bei Menschen vorgenommen, die nur noch kurz zu leben haben, zunehmend aber auch bei Patienten, bei denen es nicht nötig wäre.

Auch die Ausweitung der NUB-Abrechnung betrachtet Mohrmann kritisch. 20 Prozent der deutschen Krankenhäuser rechnen nach seinen Angaben derzeit NUB-Entgelte ab. 2005 seien es noch 50 Häuser insgesamt gewesen.

"Das ist aus unserer Sicht keine gute Entwicklung", sagte Mohrmann. Mehr Kontrollen fordert er zudem für neue Hochrisiko-Medizinprodukte.

Vor diesem Hintergrund sprach sich der AOK-Vertreter für die Schaffung von Innovationszentren aus. "Wir sind der Meinung, dass der Einsatz von Produkten begrenzt werden sollte auf bestimmte Anbieter", sagte er.

Er kündigte an, dass sich die Krankenkassen weiter für die Einführung von Innovationszentren einsetzen wollen. Ein Konzept dazu hatte der GKV-Spitzenverband vor zwei Jahren schon vorgelegt.

Auch Christopher Herrmann, Chef der AOK Baden-Württemberg, sprach sich dafür aus, objektive Anforderungen an Kliniken festzulegen, die NUB abrechnen. Die Zahl von 120.000 Anträgen auf NUB im Jahr 2012 zeige, "dass wir in eine Situation hineinlaufen, die nicht so ungeordnet weiterlaufen sollte", so Hermann.

Er zeigte sich überzeugt. "dass die Transparenz für Versicherte und das System insgesamt viel besser gestaltet wäre, wenn wir hier in eine geordnete Studiendarstellung kämen." (ami)

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