Ärzte sollen helfen, Spuren sexueller Gewalt zu sichern

FULDA(ine). Niedergelassene Gynäkologen sind erste Ansprechpartner eines neuen Projektes zur Unterstützung für Opfer von sexueller Gewalt in Fulda.

Veröffentlicht:

Das Netz gegen sexuelle Gewalt und das Kreisgesundheitsamt haben an mehr als 30 Praxen "Untersuchungskits" verteilt, die helfen sollen, eventuell vorhandene Spuren fachgerecht und gerichtsverwertbar zu sichern.

"Oft zeigen Opfer von sexuellen Übergriffen die Täter zunächst nicht an", sagt Birgit Schmidt-Hahnel von der Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt beim Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) in Fulda. In vielen Fällen sei die Frauenärztin oder der Frauenarzt erster Ansprechpartner. Mit Hilfe der "Untersuchungskits" sei es Ärzten möglich, Spuren zu sichern, die später auch vor Gericht verwertbar seien.

Zur Ausstattung der Kits gehören ein Dokumentationsbogen des Hessischen Sozialministeriums sowie ein Untersuchungsbogen, der Ärzten Tipps für den richtigen Umgang mit den Opfern gibt. Das "Untersuchungskit" enthält zudem Abstrichröhrchen und Papiersäcke für die Kleidung.

Die Proben können von den Ärzten bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Wenn sich das Opfer später dann entschließt, doch noch eine Strafanzeige zu stellen, kann es den Arzt von seiner Schweigepflicht entbinden. "Das neue Angebot schließt eine Lücke", so Birgit Schmidt-Hahnel. Bisher seien die Kits den Ärzten erst nach der Anzeige einer Straftat von den Polizisten zur Verfügung gestellt worden.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen