KBV fordert mehr Verbindlichkeit

Ärzte vermissen wichtige Details zur Entbudgetierung für Pädiater

Zu viel Applaus für Lauterbachs Ankündigung, die Pädiater zu entbudgetieren, will die KBV noch nicht spenden. Sie fordert Butter bei die Fische. Und Kinderärzte warnen davor, Geld nur umzuverteilen.

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Ohne Budgetzwang sollen Pädiater arbeiten dürfen. Doch Lauterbachs Pläne sind Ärzten noch viel zu unkonkret.

Ohne Budgetzwang sollen Pädiater arbeiten dürfen. Doch Lauterbachs Pläne sind Ärzten noch viel zu unkonkret.

© Fabian Sommer / dpa

Berlin. Zu unkonkret sind der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Aussagen aus dem Bundesgesundheitsministerium. „Das brauchen wir schon etwas präziser und verbindlicher, Herr Minister Lauterbach“, kommentierte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen am Dienstag die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, kinderärztliche Untersuchungen und Behandlungen zu entbudgetieren.

Unklar sei, ob neben den Pädiatern auch die Hausärzte mit einer Entdeckelung ihrer Honorare rechnen könnten. Ihre Entbudgetierung sei immerhin ausdrücklich im Koalitionsvertrag angekündigt worden.

Wo soll der Deckel genau weg?

„Unklar ist auch, was eigentlich genau ausbudgetiert werden soll: Alle Leistungen der Fachgruppe der Kinderärzte generell oder bestimmte Untersuchungen und Leistungen bei Kindern und Jugendlichen, die übrigens auch von Hausärztinnen und Hausärzten beziehungsweise von Ärzten anderer Fachgruppen erbracht werden “, wird KBV-Vizechef Dr. Stephan Hofmeister in einer Mitteilung zitiert.

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Die KBV forderte die Entbudgetierung aller ambulant erbrachten Leistungen. „Wenn die Ankündigung des Ministers dafür einen Einstieg darstellen sollte, wäre das zu begrüßen“, so Gassen.

Sorge vor reinem Umverteilmechanismus

Zurückhaltend sind auch noch die Kinderärzte. Dr. Steffen Lüder etwa, Pädiater aus Berlin und seit Anfang Dezember in Budgetferien, sagte der Ärzte Zeitung: „Entbudgetierung klingt gut.“ Noch sei aber nicht gesagt, ab wann die neue Regelung gelten solle und „woher das Geld kommt. Sollte es in der Ärzteschaft nur umverteilt werden, ist es schwierig.“ (juk)

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