Interview

"Ärzte werden von Verwaltungsaufgaben befreit"

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"Unsere Ärzte können sich auf die Behandlung von Patienten konzentrieren." (René Bostelaar, Geschäftsführer des Klinikums Görlitz)

"Unsere Ärzte können sich auf die Behandlung von Patienten konzentrieren." (René Bostelaar, Geschäftsführer des Klinikums Görlitz)

© Klinikum Görlitz

Ärzte Zeitung: Herr Bostelaar, Case-Manager sollen in Görlitz die Ärzte entlasten. Ist damit nicht eine Verschlechterung der Behandlung zwangsläufig?

Bostelaar: Im Gegenteil! Die Ärzte werden von Verwaltungsaufgaben befreit und können sich auf ihre eigentliche Aufgabe, den Umgang mit den Patienten, die diagnostischen Entscheidungen und die Therapie konzentrieren. Sie müssen ihre Zeit nicht mehr mit der Koordinierung von Terminen innerhalb des Hauses vergeuden.

Ärzte Zeitung: Was genau machen die Case-Manager?

Bostelaar: Die Case-Manager begleiten und koordinieren den Aufenthalt eines Patienten in unserem Klinikum von der Aufnahme bis zur Entlassung. Sie planen die vordiagnostischen Untersuchungen, organisieren in Abstimmung mit den Ärzten alle notwendigen Therapieschritte und sorgen dafür, dass der Patient so schnell wie möglich wieder gesund nach Hause gehen kann.

Ärzte Zeitung: Was bedeutet das ihrer Meinung nach für den Arbeitsalltag von Ärzten?

Bostelaar: Unsere Erfahrungen aus dem Projekt zeigen, dass sich die Ärzte mehr auf die Behandlung konzentrieren können, und weniger Zeit mit administrativen Aufgaben verbringen müssen. Das ist ein Effekt, der gerade angesichts des Fachkräftemangels wichtig ist. Gleichzeitig steigen natürlich auch die Fallzahlen, was die Behandlungsintervalle verdichtet. Insgesamt wird der ärztliche Behandlungsprozess aber effektiver.

Die Fragen stellte Thomas Trappe.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Große Kluft sorgt für dicke Luft in Görlitz

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