Ärztegenossenschaft Doxs weiter im Aufbau

Michael Frölich, Arzt für Allgemeinmedizin in Baunatal, ist neuer Aufsichtsratschef der Ärzte- und Psychotherpeutengenossenschaft Doxs, die sich für die Zukunft viel vorgenommen hat.

Von Katja Schmidt Veröffentlicht:

KASSEL. Die nordhessische Ärzte- und Psychotherapeutengenossenschaft Doxs eG hat einen neuen Aufsichtsratschef. Das Kontrollgremium wählte Michael Frölich (50), Arzt für Allgemeinmedizin in Baunatal und bisher einer der stellvertretenden Vorsitzenden, an seine Spitze. Er löst den Melsunger Internisten Detlef Sommer ab, der nicht mehr für das Amt angetreten war.

Frölich ist der dritte Aufsichtsratschef in der dreieinhalbjährigen Geschichte der Doxs - und sieht die Genossenschaft weiter in einer Aufbauphase. Gut laufe das Tochterunternehmen Doxs Medizintechnik GmbH, berichtet er. Wenn Mitglieder ihren Praxisbedarf dort kaufen, stärken sie zugleich ihr Gemeinschaftsunternehmen.

Ein neues Angebot plane die Genossenschaft beim Thema Sterilisation, berichtet Frölich. Für viele kleine Praxen sei es nicht die beste Variante, für ihre wenigen Instrumente einen eigenen Autoklaven zu nutzen. Jetzt plane die Genossenschaft einen passenden Service - mit aller Gründlichkeit: "Eine Geschichte wie in Fulda können wir uns nicht leisten", sagt Frölich mit Blick auf die jüngsten Hygieneskandale in Hessen.

 Spätestens Anfang 2012 solle das neue Projekt starten. Nicht recht vom Fleck kommt hingegen ein großes Vorhaben der Doxs zur elektronischen Vernetzung ihrer Mitglieder. Seit 2008 kündigt die Genossenschaft ein eigenes Projekt zum sicheren Datenaustausch an.

Die Mammutpläne der Bundesregierung für eine elektronische Gesundheitskarte kritisieren die führenden Köpfe heftig. Die E-Card hänge "wie ein Damoklesschwert über der Datensicherheit", sagt Frölich. Gleichzeitig sei es derzeit sehr schwierig, Partner für das Doxs-Projekt zu finden - die IT-Firmen wollten abwarten, was bei der E-Card passiere.

Gegründet worden war die Genossenschaft im November 2007 von rund 570 Mitgliedern. Damals hatte der Ersatzkassenverband VdAK versucht, in Nordhessen eine Versorgung neben dem KV-System aufzubauen.

Ein Jahr nach der Gründung gaben die Doxs die Zahl ihrer Mitglieder mit knapp 800 an, inzwischen nur noch mit 300. Nach wie vor will die Genossenschaft die Interessen niedergelassener Ärzte und Psychotherapeuten gegenüber Krankenkassen und anderen Gesundheitsversorgern stark vertreten. "Man muss auf Augenhöhe diskutieren können", sagt Aufsichtsratschef Frölich.

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