Methadon-Substitution

Ärztin rät zu Rundem Tisch mit Juristen

Trierer Hausärztin will mehr rechtliche Klarheit, um Ärzte für die Substitution zu gewinnen.

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KÖLN. Eine Hausärztin plädiert für die Einrichtung runder Tische mit Vertretern der Ärzteschaft und der Staatsanwaltschaften zum Thema Methadon-Substitution.

Der regelmäßige Austausch könnte dazu beitragen, juristische Probleme rund um die Methadon-Substitution zu lösen, glaubt die Trierer Allgemeinmedizinerin Dr. Liane Arimond. "Wir brauchen eine stärkere Klarheit", sagt Arimond, die seit rund zehn Jahren in der Substitution tätig ist.

Die Arbeit in diesem Therapie-Bereich sei für die Ärzte mit einer Reihe von juristischen Fallstricken verbunden. "Wir stehen quasi immer mit einem Bein im Gefängnis", sagt sie. Das schrecke viele Ärzte davon ab, sich in diesem Bereich zu engagieren.

Unklare Vorgaben bemängelt

Zwar gebe es mehrere Empfehlungen für substituierende Ärzte. Die Ratschläge stammten aber häufig von anderen Ärzten und kollidierten mit Anforderungen der Ermittlungsbehörden. Viele juristische Formulierungen seien nur schwer zu verstehen.

"Die Kollegen gehen oft mit unklaren Vorgaben in die Substitution", sagt Arimond. Runde Tische der Substitutions-Kommissionen bei den KVen und der Staatsanwaltschaften könnten für Abhilfe sorgen, hofft sie.

Ein solcher Schritt hin zu mehr Sicherheit könnte dazu beitragen, mehr Ärzte mit suchttherapeutischer Qualifikation für die Substitution zu motivieren. Die Arbeit in diesem Sektor sei sehr befriedigend, die Klientel sehr dankbar, betont die Hausärztin.

Sie begrüßt die Kampagne zur Nachwuchswerbung des Initiativkreises Substitutionstherapie unter dem Motto "Bitte substituieren Sie". Arimond hält aber weitere Maßnahmen für notwendig. (iss)

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