Ambulante geriatrische Reha ist auf Erfolgs- und Wachstumskurs

NEUMÜNSTER (di). Ein Modellprojekt zur ambulanten geriatrischen Reha im Norden wird ausgeweitet. Schon die Zwischenergebnisse zeigen gute Resultate für die Patienten.

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Geriatrie-Chefarzt Otto Meyer zu Schwabedissen (mit Kittel) beim Training mit einem Patienten.

Geriatrie-Chefarzt Otto Meyer zu Schwabedissen (mit Kittel) beim Training mit einem Patienten.

© Foto: di

Bessere körperliche Verfassung, erhöhte Mobilität und damit ein geringeres Risiko, in eine Klinik oder ein Heim eingewiesen zu werden - diese Ergebnisse aus dem Modellprojekt hatten die Geriater schon in einer Zwischenbilanz 2008 berichtet. Das 2007 gestartete Projekt richtet sich an Menschen ab 70 Jahren, für die der Hausarzt therapeutische Betreuung für notwendig erachtet, aber eine Klinik- oder Heimeinweisung vermeiden will. Diese Patienten kann der Hausarzt an eine der geriatrischen Abteilungen der Kliniken in Flensburg, Lübeck, Heide und Itzehoe überweisen.

Der Klinikgeriater erstellt nach Absprache einen Behandlungsplan mit therapeutischen Anwendungen, die den Allgemeinzustand verbessern sollen. Dabei werden an 20 Tagen 40 Therapieeinheiten mit Krankengymnastik, Gerätetraining, Massagen oder Logopädie absolviert. Der Hausarzt kann auf Wunsch an der Erstellung des Abschlussgutachtens einbezogen werden.

Wegen der ermutigenden Zwischenergebnisse ist die Zahl der beteiligten Geriatrieabteilungen inzwischen verdoppelt worden. Neu hinzugekommen sind Neumünster, Middelburg, Ratzeburg und Eutin.

Ob außer der Erweiterung der Modellregionen auch Teile des Projektes in die Regelversorgung übernommen werden, soll im Herbst entschieden werden. Die wissenschaftliche Begleitforschung legt im Sommer ihre Ergebnisse vor. Künftig sollen auch Menschen in Pflegeheimen erreicht werden. Dazu kann sich etwa die geriatrische Ambulanz am FriedrichEbert-Krankenhaus (FEK) in Neumünster vorstellen, gegen Honorar auch selbstständige Therapeuten zu den Patienten zu schicken.

Unterdessen hat am Wochenende die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie mehr niedergelassene Ärzte mit dem Praxisschwerpunkt Geriatrie gefordert. Immer noch arbeiteten die meisten Altersmediziner in Kliniken.

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