Häusliche Pflege

Angehörige hadern mit Arzneigabe

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BERLIN. Die Gabe von Medikamenten wird von vielen pflegenden Angehörigen als belastend empfunden.

Das hat eine Onlinebefragung des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) ergeben.

Drei Viertel der knapp über 1000 Befragten gaben an, regelmäßig die zu betreuenden Angehörigen mit Medikamenten zu versorgen. 66 Prozent empfinden diese Aufgabe als schwierig oder belastend.

Große Gefahr von Missverständnissen und Irrtümern

Da viele der pflegebedürftigen Menschen täglich fünf oder mehr verschiedene Wirkstoffe einnehmen müssen und mehrere unterschiedliche Personen vom Arzt, Apotheker, Pflegekraft über Angehörige und die Betroffenen selbst an der Medikamentenversorgung beteiligt sind, gilt dieser Bereich als besonders fehleranfällig. Die Gefahr von Missverständnissen und Irrtümern ist groß.

So berichteten 77 Prozent der Befragten, dass im vergangenen halben Jahr mindestens ein sicherheitsrelevantes Problem aufgetreten sei. Dazu zählten:

  • Ein benötigtes Medikament war aufgebraucht (51 Prozent).
  • Ein Medikament wurde zum falschen Zeitpunkt angewendet (36 Prozent).
  • Die pflegebedürftige Person lehnte das Medikament ab (33 Prozent).
  • Zweifel, ob das Medikament angezeigt war (32 Prozent).
  • Zudem wurden Abstimmungsprobleme mit anderen beteiligten Personen oder falsche Dosierungen als problematisch angesehen.
  • Die Stichprobe wurde nach Angaben des ZQP in Bezug auf Alter, Geschlecht und formaler Bildung nachgewichtet, um dem Ideal einer Repräsentativerhebung soweit wie möglich nahezukommen. (chb)
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