Bürokratieabbau

Arbeitgeberverband Pflege fordert: Heimaufsicht und Medizinischen Dienst zusammenlegen

Das Pflegepersonal müsse sich auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren können und dürfe nicht in Verwaltungsaufgaben versinken, mahnt AGVP-Chef Greiner – und hat eine Idee, was dabei helfen könnte.

Veröffentlicht:

Berlin. Wie viel Aufsicht und Prüfung in der Langzeitpflege muss sein? Geht es nach dem Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) gehören die entsprechenden Kontrollen deutlich entschlackt – dies auch mit dem Ziel, Bürokratie in Pflegeheimen abzubauen.

Das Pflegepersonal müsse sich auf seine „eigentliche Arbeit konzentrieren können, statt in Verwaltungsaufgaben zu versinken“, sagte AGVP-Chef Thomas Greiner diese Woche in Berlin. Eine Zusammenlegung von Heimaufsicht und Medizinischem Dienst könne Belastungen reduzieren und dem Pflegepersonal mehr Zeit für Pflege und Zuwendung verschaffen.

Zudem bedürfte es einer flexibleren Personalplanung in den Einrichtungen. „Starre Personalschlüssel“ gehörten abgeschafft, so Greiner. In der Altenpflege müsse es um Ergebnisqualität gehen, „nicht um Quoten und Formulare“.

Ruf nach flexiblere Personalplanung

Die Fachkraftquoten, die je Bundesland verschieden hoch liegen, sorgen seit Jahren für Kritik. Ein Vorwurf: Weil sich die Personalanforderungen auch wegen des Fachkräftemangels schlicht nicht bedienen ließen, müssten Heime Plätze „stilllegen“ – und das, obwohl Pflegebedürftige und Angehörige händeringend danach suchten.

Greiner betonte, die nächste Bundesregierung müsse in der Altenpflege „entschlossenes Handeln“ an den Tag legen. Angesichts einer alternden Bevölkerung, die bis zum Jahr 2030 zu zwei Millionen zusätzlichen Pflegebedürftigen führen könne, bedürfe es „massiver“ Reformen. Dazu gehöre auch eine neue Art der Finanzierung, „ohne die Beitragslast endlos zu erhöhen“.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte eine grundlegende Pflegereform noch in der aktuellen Legislaturperiode angekündigt. Die Reform kommt aber wegen des Ampel-Aus nicht mehr zustande. Als kurzfristiger Schritt wurden zum 1. Januar 2025 die Beiträge zur sozialen Pflegeversicherung erhöht. (hom)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zum „Zuhause-Arzt“

Ein Arzt für Hausbesuche? Eine Überlegung wert!

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus