Arzneiausgaben wachsen nur moderat

FRANKFURT/MAIN (fst). Die Ausgaben für Arzneimittel zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen sind auch im Mai mit 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf niedrigem Niveau gewachsen.

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Insgesamt haben Ärzte im Mai Arzneimittel und Impfstoffe im Wert von 2,33 Milliarden Euro verordnet, berichtet das Marktforschungsunternehmen IMS Health. Das sind etwa 185 Millionen Euro weniger als im April 2010. Diese Angabe beruht auf Apothekenverkaufspreisen, bei der die Zwangsrabatte für Hersteller und Apotheken schon abgezogen wurden. Nicht berücksichtigt sind die Einsparungen durch Rabattverträge. Lässt man die Ausgaben für Vakzine in Höhe von etwa 62 Millionen Euro außen vor, dann beträgt der Ausgabenanstieg im Mai 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Addiert man die Werte seit Januar, dann ergeben sich Gesamtausgaben für Arzneimittel und Impfstoffe von 12,08 Milliarden Euro, was einem Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 2009 entspricht. Die Zahl der abgegebenen Packungen wächst mit einem Prozent Plus ebenfalls verhalten. Auf das Jahr gesehen, sinkt die Zahl der Packungen um 1,3 Prozent.

Die Umsatzentwicklung bei Vakzinen bleibt im Mai mit minus 22,9 Prozent weiter stark rückläufig. Dabei ist der Rückgang bei Einfachimpfstoffen mit minus 33 Prozent besonders stark, bei Mehrfachimpfstoffen mit minus vier Prozent moderat.

IMS Health kann durch Analyse der Verordnungszahlen einzelner Wirkstoffgruppen auch Effekte demografischer Veränderungen nachzeichnen. Deutlich zeigt sich im ersten Quartal, wie unterschiedlich die Veränderungsraten der Verordnungen je nach der Altersgruppe der Patienten sind. So ist beispielsweise bei Ulkustherapeutika die Zahl der Verordnungen in der Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen um 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. In der Gruppe der 40- bis 69-Jährigen blieben die Verordnungen mit einem Plus von 0,5 Prozent praktisch konstant. Für Patienten über 70 Jahre hingegen nahmen sie um 11,4 Prozent zu.

Ähnlich bei Thyreoidpräparaten: Für über 70-Jährige ergibt sich ein Plus von 15,1 Prozent bei den Verordnungen, bei 40- bis 69-Jährigen sind es 5,2, bei 20- bis 39 Jährigen 7,5 Prozent. Nur bei Antidepressiva ergibt sich über alle Altersgruppen hinweg eine Gleichverteilung mit einem Anstieg um im Schnitt 11,6 Prozent.

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